Mitarbeiterführung Personalentwicklung

Fallstudien: Ein bewährtes Lern- und Bildungsinstrument mit Praxisnähe

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Fallstudien sind in der Personalentwicklung und Aus- und Weiterbildung zu Recht sehr beliebt, sie ermöglichen sehr flexible, zielgenaue und praxisnahe Zielsetzungen und betriebliche Thematisierungen. Mehr zu den Vor- und Nachteilen und verschiedenen Formen erfahren Sie in diesem Beitrag.

Traditionelle Personalentwicklungs-Themen sind auch im Zeitalter der Digitalisierung und des E-Learnings in manchen Formen und Methoden noch immer sehr Erfolg versprechend. Hierbei bearbeiten Trainer einzeln oder in Gruppen rekonstruierte Praxisfälle, um sich Wissen über die betreffende Praxis anzueignen und ihre Urteils- und Entscheidungsfähigkeit auszubilden. Fallstudien sind Schilderungen einer komplexen Situation, in der ein oder mehrere Probleme enthalten sind.

Die Aufgabe besteht in der Analyse des Problems und der Erarbeitung von Problemlösungskonzepten. Die Art des Falles bestimmt, welche Wissens- und Kompetenzbereiche angesprochen werden. Die Methode ist vom Lehrstoff her sehr flexibel und kann auch im Schwierigkeitsgrad vielfältig variiert werden.

Dass man aus guten Fallaufzeichnungen lernen kann, wissen Mediziner und Juristen schon lange und in der Management-Ausbildung und Personalentwicklung hat diese Methode ebenfalls ihren festen Platz gefunden. Fallstudien werden auch bei Prüfungen eingesetzt, da damit gute Praxisbezüge hergestellt werden können. Es werden offene und geschlossene Fälle unterschieden; bei offenen Fällen sind jeweils mehrere Lösungen möglich.

Fallstudien eignen sich auch für Einzelpersonen und Gruppen

Bei geschlossenen Fällen gibt es nur eine Lösung. Fallstudien eignen sich sowohl für die Schulung von Einzelpersonen als auch von Gruppen. Wird die Fallmethode in Gruppen angewandt, führt sie zusätzlich zu einem Wissens- und Erfahrungsaustausch unter den Gruppenmitgliedern und lässt neben der sach- und fachbezogenen Schulung auch die Beachtung und Einübung von sozialen Verhaltensweisen zu.

Die Lösungen, Lösungsmethoden und Lösungswege werden mit allen Teilnehmern diskutiert und dabei vertieft. Die Vorteile von Fallstudien sind ihr Variationsreichtum, ihre aktivierende Wirkung, ihre Praxisbezogenheit und die erforderliche intensive Auseinandersetzung mit der Materie. Nachteile können sich aus dem relativ hohen Aufwand für ihre Erstellung und dem Zeitbedarf für ihre Durchführung und Bearbeitung ergeben.

Es ist oft nicht immer die eigentliche Lösung, die bei Fallstudien im Vordergrund steht, sondern vor allem auch die Argumentation, die Systematik des Vorgehens und die Fähigkeit der Problemerfassung und Analyse. Das Lerninstrument Fallstudien bietet für die Personalentwicklung weitere klare Vorteile, aber auch einige Nachteile, denen man sich bewusst sein sollte:

Vorteile

  • Brückenbildung zwischen Theorie und Praxis
  • Förderung der Problemlösungsfähigkeit und Kreativität
  • Intensive analytische Auseinandersetzung mit Lerngegenstand
  • Offene Lösungswege und Raum für Selbstständigkeit und
  • Erwerb von Gruppenfähigkeiten und Sozialkompetenzen
  • Motiviertes Lernen durch höheren Praxisbezug

Nachteile

  • Fallstudien bilden oft nur ein vereinfachtes Abbild der Wirklichkeit
  • Es besteht „Laborsituation“ mit zu wenig Realitätsumfeld
  • Routineprobleme werden in Fallstudien oftmals vernachlässigt
  • Informationen sind in der Realität nicht so vollständig vorhanden
  • Entscheidungen werden ohne Handlungskonsequenzen gefällt
  • Generalisierung im Rahmen von Fallstudien nicht möglich

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