Personalentwicklung

Lernmethoden und Medienmix in Workshops

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Abwechslung in der Medienwahl und in den Lern- und Kommunikationsformen sind auch in Workshops von Bedeutung, denn sie beeinflussen die Konzentration und Aufmerksamkeit erheblich.


Diskussionsrunden, Fragestellungen, Pinnwandarbeiten, Kleingruppenarbeiten, Präsentationen
und Meinungsbefragungen sollten sich abwechseln und das Workshopklima
beleben und die Teilnehmer aktivieren. Für Workshops geeignete Lernmethoden sind Rollenspiele, Videotrainings mit anschliessender Besprechung.

Interessant ist je nach Aufgabenstellung insbesondere auch das sogenannte 6-Hut-Denken, ein Instrument, um systematisch unterschiedliche Positionen, Standpunkte und Einstellungen zu einer Frage einzunehmen und verschiedene Denkansätze durchzuspielen, die durch unterschiedliche Hutfarben dargestellt werden. Diese und andere geeignete Methoden werden in diesem Kapitel alle vor-gestellt.

Blitzlicht-Technik

Die Blitzlicht-Technik ist eine Momentaufnahme, in der von jedem Teilnehmer ein kurzes Statement auf eine Frage des Moderators (Vorstellung, Workshop-Erwartung, Erfahrungen oder Erlebnisse zum Thema usw.) abgegeben wird. Damit entstehen authentische und aktuelle Stimmungsbilder und Moderator und Teilnehmer lernen beispielsweise Erwartungshaltungen und Grundstimmungen kennen. Die Technik ist einfach, kann aber einen Workshop schnell und einfach beleben und eher zurückhaltende Teilnehmer aktivieren und ermutigen, ihre Statements abzugeben, da keine langen Vorträge und komplizierten Analysen verlangt werden.

Expertenbefragung

Hier sammeln Workshop-Teilnehmer Fragen zum Workshop-Thema. Dies kann in Gruppenarbeiten, mittels Zurufliste an Pinnwänden oder mit schriftlich ausgefüllten Kärtchen geschehen. Die Aufgabe des Moderators bzw. Experten ist es dabei, die Fragen kompakt, kurz und verständlich zu beantworten, ohne sie zu diskutieren oder Meinungen einzuholen. Antwortgebende können auch Führungskräfte oder Experten des Unternehmens sein wie Product Manager, Techniker oder Marketingfachleute oder externe Fachleute oder gar Wissenschaftler.

Rollenspiele

Auch Rollenspiele sind geeignete Workshop-Lernmethoden, da sie Gefühle ansprechen, die Kreativität fördern und sehr direkt und authentisch wirken. Beim Rollenspiel übernehmen die Teilnehmer bestimmte definierte Rollen im Rahmen simulierter und realer Situationen und Prozesse. Die Zielsetzung ist entweder auf eine einzelne Person ausgerichtet, die ihre Qualifikation entwickeln soll, oder auf eine Gruppe, deren Zusammenarbeit, z. B. in einem Projekt zur Erreichung wichtiger Ziele, optimiert werden soll. Populär ist auch die Pinnwand-Moderation, mit der im Team Ideen produziert, gesammelt, visualisiert, geordnet, bewertet, diskutiert und entschieden werden, was der Steuerung der Kommunikation in Arbeitsgruppen dient und die aktive Mitarbeit aller Beteiligten fördert.

Ideenmarktplatz

Sollen Lernende in Kleingruppen eigene kleine Studienprojekte durchführen, dann ist der Ideenmarktplatz eine gute Möglichkeit zur Bildung von Arbeitsgruppen entlang einer Themenentwicklung. Die Methode kann dabei in einem Forum durchgeführt werden. Jeder Teilnehmer stellt eigene Ideen in einem eigenen Forumsbeitrag vor. Als Antwortbeitrag im Forum kommentieren die anderen Lernenden die Ideen, die sie interessant finden und fügen weitere Gedanken dazu an. Themen, die für andere Lernende interessant sind, ergeben längere “Ideenstränge” und können dann als Grundlage für das Thema eines Studienprojekts dienen.

Zuruflisten

Die Zurufliste wird eingesetzt, indem Fragen in die Runde “gewor-fen” werden. Die Beiträge der Teilnehmer werden stichpunktartig auf einer Pinnwand oder auf einem Flipchart aufgeschrieben. Die Zuruf-Liste wird in der Regel eingesetzt, um zu einem klar definierten Thema auf zügige Weise Ideen sammeln zu können. Der erhoffte Effekt dieser Methode ist ein gegenseitiges “Befruchten” unter den Teilnehmern.

Der Ablauf ist folgender: Nachdem der Leiter der Runde (Moderator) eine kurze Einführung in das Thema gegeben hat, notiert er auf Flipchart oder Pinnwand die Fragestellung. Anschliessend erklärt er die wichtigsten Spielregeln (Zurufe ohne Wortmeldungsrituale durcheinander; Diskussion und Rückfragen erst im Anschluss) und bittet einen oder zwei Teilnehmer, ihm beim Anschreiben zu helfen.

Nachdem den Teilnehmern eine kleine Pause zum Nachdenken gegeben worden ist, gibt der Moderator den Startschuss. Die Schreiber notieren für alle sichtbar die Zurufe der Teilnehmer. Dabei sollte darauf geachtet werden, nur ein (möglichst prägnantes) Stichwort zu notieren, welches der Teilnehmer von welchem der Zuruf kam, dann in einigen wenigen Sätzen näher konkretisiert. Der Moderator sollte darauf achten, dass keine Zurufe verloren gehen. Wenn die Zurufe der Teilnehmer verstummen, schliesst der Moderator das Sammeln. Unklare Zurufe sollten noch vor dem Weiterarbeiten geklärt werden.

Der Buchtipp
Mit diesen und vielen anderen Lernmethoden mehr und auch ausführlicher mit
zahlreichen Fallbeispielen aus der Praxis setzt sich auch das folgende
Buch auseinander:

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