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Betriebliches Gesundheitsmanagement: Der Schlüssel zur Mitarbeiterbindung

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Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) gewinnt immer mehr an Bedeutung. Dies geht einher mit dem besonders in der Schweiz ausgeprägten Gesundheitsbewusstsein. Ein modernes und gut informiertes HR kann dazu viel bieten und damit auch Mitarbeiterbindung, Wohlbefinden, Motivation und das Employer Branding entscheidend stärken.

Fehltage und Krankmeldungen sind nur die sichtbare Spitze des Eisbergs. Tatsächlich sagt die Zahl der Abwesenheiten „nicht, wie gesund oder krank eine Belegschaft ist, sondern in welchem Zustand sich das Unternehmen befindet“. Damit rückt die Verantwortung für das Arbeitsumfeld in den Fokus: Gesunde Arbeit beginnt bei guter Führung und einem ganzheitlichen Blick auf Körper, Psyche und soziale Beziehungen.

Mehr als Arbeitsschutz: Der Schlüssel zum Wohlbefinden

Arbeitsschutz, der ausschliesslich ein sicheres Arbeitsumfeld schafft, reicht heute nicht mehr aus. Die psychischen Belastungen sind gestiegen – laut Statistik haben sich die Arbeitsunfähigkeitstage in den letzten Jahren erhöht und psychische Erkrankungen wie Depressionen treten vermehrt auf. Viele Unternehmen setzen deshalb auf Gesundheitsförderung und Prävention. Dabei lohnt sich ein breiter Ansatz:

  • Gesunde Führung: Wertschätzender Umgangston und Klarheit in den Zielen.
  • Strukturelle Massnahmen: Ergonomische Arbeitsplätze, flexible Arbeitszeiten und gute Pausenräume.
  • Team- und Organisationsentwicklung: Konfliktmanagement, Teambuilding und offene Kommunikation.

Studien zeigen, dass diese Faktoren Fehlzeiten reduzieren und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden steigern. Mitarbeitende, die sich wertgeschätzt und eingebunden fühlen, zeigen geringere Ausfallquoten und bleiben dem Unternehmen länger erhalten.

Betriebliches Gesundheitsmanagement in allen Dimensionen

Beispiel Rückenschmerzen: Diese können viele Ursachen haben – körperliche, aber auch seelische oder soziale. Das sogenannte biopsychosoziale Modell erklärt Gesundheit als Zusammenspiel von körperlichem Wohlbefinden, mentaler Stärke und einem unterstützenden Umfeld. So können beispielsweise Stress und Konflikte am Arbeitsplatz körperliche Beschwerden wie Rückenschmerzen auslösen oder verstärken. Ergonomische Arbeitsplätze allein reichen deshalb oft nicht aus, um solche Probleme zu lösen. Dieses Modell hilft, gesundheitliche Herausforderungen umfassend zu verstehen und gezielt anzugehen. Im betrieblichen Kontext bedeutet das beispielsweise:

  • Biologisch: Ergonomische Massnahmen, Bewegungsprogramme, betriebsärztliche Untersuchungen.
  • Psychisch: Stressbewältigung, Achtsamkeitstraining, Workshops zur mentalen Gesundheit.
  • Sozial: Förderung von Teamgeist, respektvolles Miteinander und klare Feedbackkultur.

Ein ganzheitlicher Ansatz zahlt sich besonders in dynamischen Unternehmen aus. Mit dem Abbau psychischer Belastungen lassen sich Leistungseinbussen, Burnout-Risiken und Fehlzeiten deutlich verringern. Gleichzeitig profitieren Teams von einem positiven Miteinander, das den Unternehmensalltag erleichtert und motiviert. Dieser Aspekt kommt auch in diesem Musterkonzept zum betrieblichen Gesundheitsmanagement praxisnah zur Sprache.

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Führung als Gesundheitsfaktor: Wertschätzung statt Druck

„Viele Lösungsansätze fallen interessanterweise unter ‚Personalpolitik‘ oder ‚gute Führung‘.“ Tatsächlich haben Führungskräfte eine Schlüsselfunktion für den Unternehmenserfolg und die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden. Insbesondere die mittlere Führungsebene leidet oft unter widersprüchlichen Erwartungen von oben und unten, was zu Stress und Überlastung führen kann. Empfehlenswert sind:

  • Führungsschulungen: Stressmanagement, Kommunikation, Konfliktlösung.
  • Coaching und Supervision: Führungskräfte reflektieren ihr eigenes Verhalten und lernen, gesünder mit Druck umzugehen.
  • Transparente Unternehmensziele: Wer weiss, wohin das Unternehmen steuert, kann klarer führen und Mitarbeitende motivieren.

Ein motivierender Führungsstil mit positivem Feedback und klaren Aufgabenbereichen verringert nicht nur psychische Belastungen, sondern erhöht auch die Bindung ans Unternehmen.

Praktische BGM-Ansätze: Vom Obstkorb bis zum Coaching

  • Betriebliches Gesundheitsmanagement umfasst mehr als Sportkurse
  • Verhaltensprävention: Individuelle Kurse und Programme zur Stressreduktion, Bewegung oder Ernährung.
  • Verhältnisprävention: Massnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen, etwa leise Rückzugsräume, Schallschutz oder ergonomische Gestaltung.
  • Systemprävention: Teamentwicklung, Führungskräftetraining und eine Kultur der Fehlerfreundlichkeit.

Werden diese Ebenen sinnvoll verknüpft, reduziert das nicht nur die Wahrscheinlichkeit für Erkrankungen, sondern erhöht auch die Leistungsbereitschaft der Beschäftigten. Ein Beispiel: Ein Unternehmen erweiterte einen Körpersprache-Workshop so, dass Mitarbeitende eigene Körpersignale als Krankheitsfrühwarnsystem erkannten – ein ganzheitlicher Ansatz, von dem alle profitierten.

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Solche innovativen Programme erfordern eine sorgfältige Planung und regelmässige Evaluation, um langfristig Wirkung zu zeigen. Zusätzlich profitieren Teams von einer gemeinsamen Reflexion der Ergebnisse, wodurch die Zusammenarbeit gestärkt wird. Unternehmen berichten oft, dass die Zufriedenheit nicht nur bei den Teilnehmenden, sondern auch im gesamten Arbeitsumfeld spürbar ansteigt.

Fazit: Betriebliches Gesundheitsmanagement

Ein modernes betriebliches Gesundheitsmanagement erkennt, dass Krankheiten oft multifaktoriell bedingt sind. Unternehmen können präventiv eingreifen, indem sie die Rahmenbedingungen optimieren, Stressquellen abbauen und eine Kultur der Offenheit pflegen. Damit BGM „nicht nur Arbeitsschutz, sondern auch Teil der Personal- und Organisationsentwicklung wird“, braucht es engagierte Führungskräfte, die selbst durch ihr Verhalten zeigen, dass Gesundheit einen hohen Stellenwert hat.

Wer jetzt in Bewegung kommt und sein BGM strategisch aufstellt, gewinnt langfristig: Zufriedenere und gesündere Mitarbeitende, ein positives Image sowie verbesserte Wettbewerbsfähigkeit am Arbeitsmarkt. Setzen Sie daher auf eine Mischung aus Coaching, Teamarbeit und struktureller Prävention – und vergessen Sie den humorvollen Zugang nicht, denn „Lachen hält wirklich gesund“.

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enthält diverse Beiträge zum Thema. Darunter sogar ein von A bis Z ausformuliertes Musterkonzept zum betrieblichen Gesundheitsmanagement auf neuestem Stand. Dieses ist aber auch als Musterkonzept hier erhältlich.

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Der PRAXIUM Verlag ist der Fachverlag zum Personalmanagement und hrmbooks.ch die HR-Online-Fachbuchhandlung mit einem redaktionell recherchierten und praxisorientierten Fachinformations-Angebot. Einige Blog-Beiträge sind auch Auszüge daraus oder Beiträge seiner Autoren.

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