Führungskräfte nehmen in Unternehmen eine Schlüsselrolle ein, die sich deutlich von der Position der Mitarbeitenden unterscheidet. Sie sind nicht nur für ihre eigenen Aufgaben verantwortlich, sondern auch für die Leistung und das Wohlbefinden ihrer Team.
Dies bringt auch im Onboarding eine Vielzahl von Herausforderungen mit sich, darunter die Notwendigkeit, strategische Entscheidungen zu treffen, die Unternehmenskultur aktiv zu gestalten und gleichzeitig als Vorbilder zu fungieren.
Darüber hinaus stehen Führungskräfte oft unter einem höheren Druck, schnelle Ergebnisse zu liefern, was die Einarbeitung und Integration in neue Rollen besonders anspruchsvoll macht. Diese Aspekte erfordern ein gezieltes Onboarding, das auf die spezifischen Bedürfnisse und Erwartungen von Führungskräften abgestimmt ist.
Die Herausforderung des Führungskräfte-Onboardings
Je höher eine Führungskraft einsteigt, desto schneller werden Erfolge erwartet. Während für Mitarbeitende ohne Führungsverantwortung oft umfangreiche Onboarding-Programme existieren, fehlt eine systematische Einarbeitung auf höherer Managementebene häufig. Neue Führungskräfte müssen sich oft selbstständig in ihre neuen Rollen einfinden, was durch den Druck, schnell Ergebnisse zu liefern, zusätzlich erschwert wird.
Dies führt dazu, dass sie sich nicht nur mit den operativen Aufgaben, sondern auch mit den strategischen Zielen und der Unternehmenskultur auseinandersetzen müssen. Ein fehlendes strukturiertes Onboarding kann dabei zu Unsicherheiten und Fehlentscheidungen führen, die langfristig negative Auswirkungen auf das Unternehmen haben können.
Die Herausforderungen und Chancen der Digital Leadership im Onboarding
Im Kontext des Onboardings gewinnt Digital Leadership zunehmend an Bedeutung. Führungskräfte müssen nicht nur die technologischen Werkzeuge und Plattformen verstehen, die im Unternehmen eingesetzt werden, sondern auch sicherstellen, dass neue Mitarbeitende in der digitalen Arbeitsumgebung effektiv integriert werden. Darüber hinaus sollten Führungskräfte während des Onboardings auch die digitale Kommunikation und Zusammenarbeit fördern.
Dies bedeutet, dass sie neue Mitarbeitende ermutigen, digitale Tools aktiv zu nutzen, um ihre Netzwerke aufzubauen und sich mit Kollegen auszutauschen. Ein effektives Onboarding-Programm sollte daher nicht nur technische Schulungen umfassen, sondern auch die Entwicklung von Soft Skills wie digitaler Kommunikation und Teamarbeit in virtuellen Umgebungen.
Eigeninitiative und Verantwortung von Beginn an
Von neuen Führungskräften wird sofortige Eigeninitiative erwartet. Sie müssen schnell handeln und Entscheidungen treffen, oft ohne umfassende Kenntnis der internen Abläufe und Strukturen. Fehler und unbedachte Äusserungen haben in dieser Position weitreichendere Konsequenzen als bei Mitarbeitenden ohne Führungsverantwortung. Dies setzt Führungskräfte unter erheblichen Druck, da sie von Anfang an im Rampenlicht stehen und ihre Handlungen genau beobachtet werden. Die Erwartung, dass Führungskräfte ihre Rolle automatisch und ohne umfassende Einarbeitung ausfüllen, kann zu Überforderung und Stress führen.
Was unterscheidet das Onboarding von Führungskräften?
Das Onboarding von Führungskräften unterscheidet sich in mehreren entscheidenden Aspekten vom Onboarding regulärer Mitarbeiter. Während der Eintritt neuer Mitarbeiter häufig auf eine standardisierte Einarbeitung beschränkt ist, erfordert die Integration von Führungspersonen ein vielschichtigeres Vorgehen. Im Zentrum steht nicht nur das Verständnis für die eigenen Aufgaben, sondern auch die Entwicklung eines umfassenden Netzwerkes innerhalb des Unternehmens. Neue Führungskräfte müssen schnell die internen Strukturen, kulturellen Feinheiten und informellen Dynamiken erkennen, um ihre Rolle effektiv auszufüllen.
Ein weiterer wichtiger Unterschied liegt in der Verantwortung, die mit einer Führungsposition einhergeht. Führungskräfte sind nicht nur für ihre eigenen Leistungen verantwortlich, sondern auch für die ihrer Teams. Das Onboarding sollte daher nicht nur auf die Vermittlung von Informationen und Prozessen fokussiert sein, sondern auch auf die Entwicklung von Führungsqualitäten und Teamdynamiken. Coaches oder Mentoren können in dieser Phase wertvolle Unterstützung bieten und helfen, ein tieferes Verständnis für die Unternehmensziele und -werte zu erlangen.
Zusätzlich ist das Feedback, das während des Onboarding-Prozesses gegeben wird, von besonderer Bedeutung. Während regelmäßige Mitarbeiter oft regelmäßige Feedbackgespräche erhalten können, ist es bei Führungskräften entscheidend, dass diese Rückmeldungen spezifisch und konstruktiv sind. Neue Führungskräfte müssen erkennen, wie ihr Führungsstil und ihre Entscheidungen sich auf das Team und die Unternehmenskultur auswirken, weshalb eine enge Begleitung durch erfahrene Kollegen unabdingbar ist.
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