Im Recruiting können sich bei Interviews schnell unbewusste Fehler und Fehleinschätzungen einschleichen, unter denen die Objektivität von Kandidatenbeurteilungen leidet. Die meisten Gründe entstehen durch Verzerrungen oder verfälschte Wahrnehmungen.
Sie können diesen Beitrag auch als Checkliste zur Überprüfung von Jobinterviews in Ihrer Recruiting-Praxis verwenden.
- Gefahr den Idealbewerber finden zu wollen
- Zu starke Gewichtung der Fachkompetenzen
- Gegenseitige unbewusste Beeinflussung
- Zu starke Wirkung eloquenter Fähigkeiten von Bewerbern
- Überbewertung der Körpersprache und -haltung
- Überbewertung eigener Stärken und Kompetenzen
- Die perfekte und angepasste Rolle des Bewerbers5
- Körperliche Attraktivität und Ausstrahlung
- Überbetonung von eigenen Grundwerten und Mindsets
- Zu starke Fokussierung von Fachkompetenzen
- Überbewertung einzelner Aussagen und Antworten
- Befürchtungen ein zu qualifizierter Bewerber als Konkurrent
- Zu wenig Reflektierung und Nachanalyse von Interviews
- Zu geringe Hinterfragung der Interpretationen von Antworten
- Zeitdruck und Interviewstress beeinträchtigen die Qualität
- Das vorherige Interview beeinflusst das zweite
- Der Blickwinkel wird verfälscht: Negatives wird übergewichtet
- Verhalten und Persönlichkeitsebene dominieren zu stark
- Zu schnelle Festlegung auf den richtigen Kandidaten
- Zu starke Gewichtung eigener Charaktermerkmale
- Zu starke Dominanz der Bauchgefühle und Emotionen
- Momentane Disposition verfälscht den Eindruck
- Zu geringe Beachtung ganzheitlicher Persönlichkeits- und Verhaltensaspekte
- Unterschiedliche Vorurteile führen zu Fehleinschätzungen
- Mangelnde Verifizierung von Bewerberinformationen, bzw. -antworten
- Fehlender Einsatz unterschiedlicher zielgerichteter Fragetechniken
- Fehlende Vertiefungsfragen um Informationen bspw. zu konkretisieren
- Zu geringe Beachtung des Cultural Fit und der Passung zum Team
Häufige Fehler sind gemäss vielen Untersuchungen und Statistiken diese
- Unvorbereitetes Interview: Ein häufiger Fehler ist, dass der Recruiter nicht genügend Informationen über den Bewerber hat oder sich nicht ausreichend auf das Interview vorbereitet hat. Dadurch können wichtige Fragen nicht gestellt und relevante Aspekte übersehen werden.
- Fehlende Struktur: Ein Interview ohne klare Struktur kann dazu führen, dass wichtige Fragen übersehen werden oder zu viel Zeit mit irrelevanten Themen verbracht wird. Es ist wichtig, vorher zu überlegen, welche Fragen gestellt werden sollten und wie viel Zeit für jede Frage eingeplant wird.
- Mangelnde Kompetenzbewertung: Manchmal beurteilen Recruiter Bewerber nicht richtig oder stellen nicht die richtigen Fragen, um ihre Kompetenzen und Fähigkeiten zu bewerten. Dadurch können talentierte Bewerber übersehen oder ungeeignete Kandidaten ausgewählt werden.
- Unprofessionelles Verhalten: Ein fehlendes professionelles Verhalten kann sich negativ auf den Interviewprozess auswirken. Dazu gehören unter anderem unpünktliches Erscheinen, mangelnde Höflichkeit und respektloses Verhalten. Diese Faktoren können das Vertrauen des Bewerbers beeinträchtigen und das Image des Unternehmens negativ beeinflussen.
- Voreingenommenheit und Vorurteile: Ein weiterer häufiger Fehler von Recruitern ist es, bereits im Vorfeld Vorurteile gegenüber Bewerbern zu haben, basierend auf Faktoren wie Geschlecht, Rasse, Alter, etc. Dies kann zu einer unfaireren Beurteilung von Kandidaten führen und die Chancengleichheit im Bewerbungsprozess beeinträchtigen.
Es ist wichtig, dass Recruiter diese Fehler vermeiden und sich auf professionelle und faire Weise verhalten, um den besten Kandidaten für die Position auszuwählen.
Zu diesem Thema ist auch der Beitrag 40 Recruiting Instrumente auf einen Blick auf hrmbooks.ch lesenswert.
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