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ChatGPT und KI – ein Hype am Rande der Unerträglichkeit

ChatGPT Recruiting

Mögen Sie es bald auch nicht mehr hören und lesen? KI hier, KI dort – KI und ChatGPT als neue Heilsbringer, die auch im HR alle Probleme lösen und uns alle abnimmt? Wir finden, der KI Hype nimmt immer absurdere Formen an.

Die KI ist allgegenwärtig

Es gibt gute Gründe, der Künstlichen Intelligenz viel Beachtung zu schenken und ihr Potenzial aufzuzeigen. Nur beginnt dieser Hype auch im Human Resource Management Formen anzunehmen, die die Grenzen des Erträglichen überschreiten. Wo man hinschaut, welchen HR-Bog man liest und welche Newsletter man auch erhält: Die KI ist allgegenwärtig, und mindestens jeder zweite Beitrag hat sie zum Thema. Man könnte meinen, es gäbe auch im HR keine anderen Themen und Herausforderungen mehr als ChatGPT und KI.

Viele Artikel sind durchaus lesenswert

Aber seien wir objektiv: Viele Artikel sind durchaus lesenswert und beleuchten Potenziale sowie mögliche Anwendungsfelder der KI im HR kompetent und facettenreich. Nur gibt es auch etliche, die in prophetischer Manier jeweils bereits heute wissen wollen, wie KI in zehn Jahren den HR-Bereich revolutioniert haben wird – Gedankenspiele und Spekulationen, die oft an die Grenzen der Fiktion stossen und kritischen Betrachtern nur noch ein müdes Lächeln abringen.

KI-Enthusiasten mit überhöhten Erwartungen

Und dann haben wir noch die Enthusiasten, die behaupten, die KI würde sämtliche HR-Probleme lösen. Klar, denn warum sollte man sich mit komplexen zwischenmenschlichen Konflikten oder individueller Mitarbeiterförderung beschäftigen, wenn ein Algorithmus das für uns übernehmen kann? Die KI, unser digitaler Alleskönner und Problemlöser ist doch allzeit bereit, uns von den Lasten des kritischen Denkens und der emotionalen Intelligenz zu befreien.

Zur ethischen Dimension der KI im HR

Betrachten wir aber auch die ethische Seite. Die KI im HR, gepriesen als der unparteiische Entscheider, frei von menschlichen Vorurteilen. Doch wie steht es mit der Transparenz dieser Entscheidungen? Werden wir bald Zeugen einer Ära, in der Mitarbeiter ihre Karrierewege nicht mehr durch menschliches Urteilsvermögen, sondern durch undurchsichtige Algorithmen bestimmt sehen? Eine KI, die nicht zwischen einem harmlosen Scherz und einem kritischen Kommentar unterscheiden kann, aber über Beförderungen und Einstellungen entscheidet. Auch diesem heiklen Thema bekommt man kritische und problematische Beispiele zu selten zu lesen.

Sich der Grenzen der KI bewusster werden

Dabei sollte man sich dringend der Grenzen der KI bewusster werden und die Leistungsfähigkeit, sprich Intelligenzleistung von ChatGPT – zumindest auf dem heutigen Entwicklungsstand – unbedingt relativieren: Es ist an der Zeit, sich der Grenzen von KI bewusst zu werden. ChatGPT, auf dem heutigen Entwicklungsstand, bietet keine eigene kreative Intelligenz, sondern verarbeitet vorhandenes Wissen in eine dialogfähige Form. Der Beitrag „20 Gefahren von ChatGPT, von denen niemand spricht“ in unserem Blog geht auf weitere kritische Aspekte ein.

Mehr kritische Distanz und wieder Raum für andere Themen

Was wir uns wünschen? Eine wieder etwas kritischere und distanziertere Haltung zur KI im Allgemeinen und zu ChatGPT im Besonderen und endlich wieder mehr Raum für viele andere wichtige und dringende HR-Probleme und Herausforderungen. Von denen gibt es nämlich genug, und keines davon kann die KI auf heutigem Stand (und wohl auch für längere Zeit nicht) auch nur ansatzweise lösen oder einen relevanten Beitrag dazu leisten.“

 

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Der PRAXIUM Verlag ist der Fachverlag zum Personalmanagement und hrmbooks.ch die HR-Online-Fachbuchhandlung mit einem redaktionell recherchierten und praxisorientierten Fachinformations-Angebot. Einige Blog-Beiträge sind auch Auszüge daraus oder Beiträge seiner Autoren.

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