Die Lohnzufriedenheit ist in einer Volkswirtschaft generell und in einem Unternehmen im Besonderen von grosser Bedeutung. Die Einflussfaktoren sind vielschichtig und beeinflussen sich gegenseitig.
Auf einen Blick zusammengefasst sind es diese Faktoren:
- Transparenz und Nachvollziehbarkeit des Vergütungssystems02
- Fairnesskriterien, vor allem auch in der Leistungsbewertung
- Vermeidung von Exzessen und zu grossem Lohngefälle
- Verhältnismässigkeit von Anteil und Höhe variabler Lohnbestandteile
Vergleich mit bekannten Löhnen oft wichtiger
Oft beeinflusst nicht nur die absolute Höhe von Gehältern, sondern der Vergleich mit bekannten Löhnen innerhalb oder ausserhalb des Unternehmens der gleichen Branche oder mit Kollegen in ähnlichen Positionen und Funktionen die Zufriedenheit erheblich. So ist, was ein ausserordentlich interessanter und zu berücksichtigender Aspekt ist, auch oft zu beobachten, dass die Wirksamkeit des Lohnes als Zufriedenheitsfaktor erst im Wechselspiel mit anderen immateriellen Faktoren wie Partizipationsmöglichkeiten, Laufbahnperspektiven und Arbeitsklima zum Tragen kommt.
Wirksamkeit des Lohnes als Zufriedenheitsfaktor
Dies ist im Kern eine auf mehreren Ebenen und regelmässig zum Ausdruck kommende Wertschätzung, Anerkennung und Respektierung von Leistungen und Beiträgen zum Unternehmenserfolg, die von Führungskräften mit einem entsprechenden Menschenbild und Kommunikationsfähigkeiten praktiziert und gelebt werden müssen. Unternehmenskultur und Führungsstil tragen dann ebenfalls zur Glaubwürdigkeit dieser mehrfachen, sich unterschiedlich und ganzheitlich zeigenden Wertschätzung bei.
Der HR-Barometer veröffentlicht jährlich Studien und Erhebungen, die sich verschiedensten Aspekten des Human Resource Managements wie Arbeitsbeziehungen, Arbeitsbedingungen sowie Arbeitseinstellungen und -verhalten der Beschäftigten in der Schweiz widmen. Nachfolgend die wichtigsten Erkenntnisse:
Arbeitszufriedenheit wird von vielen Faktoren beeinflusst
Arbeitszufriedenheit wird von vielen Faktoren beeinflusst; und davon ist der Bruttolohn nur einer von vielen, die die Zufriedenheit der Arbeitnehmenden beeinflussen. Wie die Resultate der Studie zeigten, waren zum Zeitpunkt der Erhebungen knapp die Hälfte der Beschäftigten (49%) der deutsch- und der französischsprachigen Schweiz mit dem Lohn zufrieden oder sogar sehr zufrieden. Dies ist ein erstaunlich hoher Wert, der in dieser Ausprägung überrascht. Nur eine Minderheit von 13% bezeichneten sich als unzufrieden oder sehr unzufrieden, 38% äusserten sich zur Zufriedenheit allerdings nicht.
Die Lohnzufriedenheit scheint noch von anderen Faktoren als nur vom Bruttolohn abzuhängen. Die Ergebnisse offenbaren, dass der Bruttolohn zwar eine bedeutende Einflussgrösse ist – so steigt die Zufriedenheit mit dem Einkommen; noch stärker wirkt sich jedoch die Erfüllung des sogenannten psychologischen Vertrags aus. Dieser Vertrag regelt die wechselseitigen Erwartungen und Angebote zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber, so etwa die Loyalitätsfrage, aber auch offene Fragen zur langfristig anzustrebenden Arbeitsmarktfähigkeit der Beschäftigten, und umfasst Abmachungen, die über den juristischen Vertrag hinausgehen.
Handbuch für ein wirksames Gehaltsmanagement
Joerg Aebischer „Handbuch für ein wirksames Gehaltsmanagement“ – Erschienen im
PRAXIUM Verlag Zürich – Umfang 230 Seiten – mit Arbeitshilfen und Excelanalyse-Tools.
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