Die Weiterbildung und das Lernen im Allgemeinen und die Führungskräfteentwicklung im Besonderen ist gerade bei Top-Mitarbeitern ein Qualifikations- und Bindungsinstrument zugleich, und zwar eines, das systematisch geplant sein will.
Dies nicht zuletzt auch deshalb, weil der Zusammenhang von Führung und Unternehmenserfolg immer klarer erkannt wird und die besten Mitarbeiter an einer Weiterentwicklung und an ihrem Fortkommen interessiert sind – und Perspektiven zu den wichtigsten Anforderungen einer Stelle gehören.
Rekrutierung und Bindung von Führungskräften
Zusammen mit den Auswirkungen der aktuellen und zukünftigen demografischen Entwicklung rückt die Rekrutierung und Bindung von Führungskräften durch gezielte Entwicklungsmassnahmen immer mehr in den Mittelpunkt. Wir konzentrieren uns hier vorwiegend auf die Nachwuchsförderung, da die besten und qualifiziertesten Mitarbeiter oft die Zielgruppen sind. Darüber hinaus signalisieren Qualifizierungsangebote dem Mitarbeiter immer auch die Wertschätzung des Unternehmens und stärken dadurch seine Motivation, sein Engagement und seine Loyalität.
Die Bedeutung der Nachwuchsförderung
Mit der Nachwuchsförderung legen Unternehmen wichtige Grundsteine für ihre Zukunft, da damit der Erhalt und die Weiterentwicklung der Führungskompetenz mit “aus den eigenen Reihen” stammenden Mitarbeitern sichergestellt wird, die das Unternehmen kennen, oft mit ihm verbunden sind und durch solche Förderungen äusserst zielbezogen und motiviert arbeiten.
Nachwuchsförderung ist eines der wirksamsten, nachhaltigsten und glaubwürdigsten Instrumente der Mitarbeiterbindung von A-Mitarbeitern. Dies, weil damit einerseits ihr Wert, ihre Qualifikation und ihr Talent mit Taten und Fakten gewürdigt wird und es andererseits zu ihren zentralen Bedürfnissen und Erwartungen gehört, sich weiter zu entwickeln, Perspektiven und Ziele zu haben und sich neuen Herausforderungen zu stellen.
Häufig scheitert dieser Entwicklungsprozess allerdings daran, dass die Rolle des Vorgesetzten in diesem Zusammenhang nicht ausreichend definiert ist oder dieser nicht hinreichend darauf vorbereitet wurde, die Entwicklung der Nachwuchskraft effektiv zu begleiten. Dabei haben insbesondere Führungskräfte in solchen Situationen einen entscheidenden Anteil am Erfolg der Führungskräfteentwicklung:
Konkrete Lernziele und effiziente Massnahmen
Es liegt vor allem in ihren Händen, ob und inwieweit der Nachwuchs Gelegenheiten erhält, durch Herausforderungen in der Praxis zu lernen und in Trainings und interessanten Projekten zur qualifizierten Führungskraft heranwachsen. Nur wenn zwischen Vorgesetztem und Nachwuchs konkrete Lernziele definiert wurden und diese in eine effiziente Massnahmenplanung eingebettet sind, ist eine Messung des Lernerfolges möglich.
Probleme, seine Rolle als Personalentwickler anzunehmen, kann ein Vorgesetzter auch dann haben, wenn die Entwicklung seiner Mitarbeiter nicht Bestandteil seiner Zielvereinbarungen und eine klar kommunizierte Aufgabe ist, an deren Erfolg und Fortschritten er auch gemessen wird.
Erfolg von Nachwuchsförderungen messen
Im positiven Fall wird eine Führungskraft dann die notwendige Zeit und Energie den Tätigkeitsfeldern widmen, der Nachwuchsentwicklung die Aufmerksamkeit und Priorität zu schenken. Hilfreich sind dafür auch Kennzahlen, an denen der Erfolg von Nachwuchsförderungen konkret gemessen werden kann. Sonst besteht die Gefahr, dass solch wichtiges Engagement sozusagen ohne Nachweis bleibt und bei manchen Vorgesetzten daher die entsprechende Motivation verloren geht, sich dieser Aufgabe ernsthaft zu widmen.
Mehr und mehr Unternehmen gehen deshalb dazu über, auch ihren Führungskräften Workshops zur Personalentwicklung anzubieten und sie für die Bedeutung von Nachwuchsförderungen zu sensibilisieren. Hierbei wird das Rüstzeug an die Hand gegeben, wie sie Personalentwicklungspläne gemeinsam mit dem Führungsnachwuchs gestalten und umsetzen können.
Nachwuchsförderung als wichtige Führungsaufgabe
Ebenso können Unternehmen ihre Vorgesetzten motivieren, wenn sie die Nachwuchsförderung als eine wichtige Führungsaufgabe definieren. Dies sollte in der jährlichen Zielvereinbarung mit den Vorgesetzten auch seinen Niederschlag finden. Diverse Studien belegen deutliche positive Zusammenhänge zwischen der aktiven Förderung der Mitarbeitenden durch das Unternehmen und der Zufriedenheit im Arbeitsumfeld und dass diese Mitarbeiterzufriedenheit auch die Wechselbereitschaft senkt.
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