In der Schweiz gewinnt eine weitgehende Lohntransparenz immer mehr an Boden. Es gibt viele überzeugende Gründe für Lohntransparenz. Schon jede zweite Firma lässt Mitarbeiter auf jeweils unterschiedliche Weise auch wissen, wie Saläre zustande kommen und wie es um die Lohnpolitik steht.
Wie transparent Unternehmen in Salärfragen sind, ist von mehreren Faktoren wie beispielsweise der Zusammensetzung der Belegschaft, der Unternehmenskultur, dem allenfalls vorhandenen Lohngefälle und der Lohnpolitik abhängig. Im Allgemeinen gibt es aber bei ganzheitlicher Betrachtungsweise viele Vorteile und Gründe für eine Lohntransparenz.
Die Gründe und Vorteile für eine Lohntransparenz
- Es wird immer einfacher, Salärangaben und Lohnanalysen online zu sehen
- Eine faire Lohnpolitik kann mit Fakten und Zahlen belegt werden
- Mehr Fairness und Offenheit in Lohnverhandlungen und Lohnerwartungen
- Konfliktstoff, Gerüchte und falsche Mutmassungen werde vermieden
- Die Anforderungs-, Lohn- und Leistungsgerechtigkeit wird gefördert
- Das Mehr an Transparenz und Offenheit stärkt die Unternehmenskultur
- Erfahrungen von Unternehmen sind in der Regel positiv
- Es wird offener und faktenbasierender über Leistungen gesprochen
- Förderung von Leistungsverständnis und Leistungsanteil an Löhnen
- Die Lohntransparenz hilft, Gender Pay Gehaltslücken zu schliessen
- Das Wissen um gerechte Löhne fördert das Arbeitsklima
- Jobinterviews werden versachlicht und Leistungsaspekte klarer
- Es bleibt in Interviews mehr Zeit für Wichtiges, wie den Cultural Fit
- Zeitraubende und unproduktive Lohnverhandlungen werden reduziert
- Mitarbeiterbeurteilungen und Zielvereinbarungen werden objektiviert
- Mitarbeitende erkennen zusätzlich ihr Wachstumspotenzial
- Argumente für Lohnerhöhungen werden Mitarbeitenden klarer
- Bewerber mit unrealistischen Lohnerwartungen werden vermieden
- Lohntransparenz fördert Gleichberechtigung auf dem Arbeitsmarkt
- Lohnunterschiede können sachlicher und verständlicher erklärt werden
- Beitrag von Mitarbeitern zum Unternehmenserfolg klarer
- Nachvollziehbarkeit, wie Löhne zustande kommen
- Neid und Ungleichheiten können vermieden werden
- Reduktion von Diskrepanz zwischen den Lohnerwartungen und Lohnangebot
- Offene Lohnkommunikation minimiert auch Ungerechtigkeiten
- Attraktive Löhne und Transparenz stärken das Employer Branding
- In Stellenanzeigen Filter von Bewerbungen und keine Lohnpoker
- Ein transparenter Umgang mit Lohnstrukturen schafft Vertrauen
- Es werden auch soziale Aspekte (Sozialanteil) der Lohngestaltung bekannter
- Diskussionen, wie viel Vorgesetzte und Kollegen verdienen, werden hinfällig
Ein Mittelweg der Lohntransparenz können auch Lohnbänder sein, die in ein unteres, ein mittleres und oberes Drittel unterteilt sind. Das Lohnband kommt der besseren Orientierung zugute und Mitarbeitenden kennen die Voraussetzungen zur Erreichung von Gehaltsstufen. Lohnbänder können offen kommuniziert und in Stelleninseraten und auf Karriere-Websites angegeben werden.
Herrschen grosse Lohngefälle und arbeiten in einem Unternehmen viele Geringverdiener, kann sich Transparenz allerdings auch negativ auf die empfundene Lohngerechtigkeit auswirken und zu Neid und Missgunst führen. Transparenz kann dies auch verhindern helfen, da Mitarbeiter oft dazu neigen, die Löhne anderer zu überschätzen und zu sehr spekuliert wird und oft nicht der eigene, sondern die Löhne anderer zu Spekulationen Anlass geben.
In Österreich und Dänemark werden Arbeitgeber sogar gesetzlich verpflichtet, die Löhne in den Stelleninseraten anzugeben und in Schweden sind die Löhne vollständig und auch öffentlich transparent und zugänglich.
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