Man hört und liest immer wieder von Bemühungen für Alternativen zum Arbeitszeugnis. Doch sie haben alle auch ihre Schwächen und könnten traditionelle Arbeitszeugnisse nur teilweise ersetzen oder eine Ergänzung zu diesesn sein.
Möglicherweise ist auch eine Kombination mehrerer Methoden wie die unten stehenden in gewissen Fällen und Ansprüchen eine interessante Alternative oder sinnvolle Ergänzung zum klassischen Arbeitszeugnis.
Notenvergabe als Alternativen zum Arbeitszeugnis
Eine tabellarische Aufstellung von Leistungen mit Leistungspunkten, womit Mitarbeiter besser beispielsweise in Erfahrungen, Skills und Kompetenzen besser vergleichbar wären. Es würde Aussagen auch objektivieren, klarer und übersichtlicher strukturieren und eine effizientere Arbeitszeugnis-Beurteilung ermöglichen. Allerdings ist Notenvergabe wie in der Mitarbeiterbeurteilung eine veraltete Methode, bei der man sich in die Schulzeit zurückversetzt fühlt.
Fokus auf Kompetenzen
Hier geht es nicht darum, zu vergleichen, sondern hervorzuheben, was der Mitarbeitende besonders gut kann und wodurch er sich auszeichnet, und zwar kurz, prägnant und knapp. In Verbindung mit Referenzen wäre hier eine hohe Aussagekraft und konkrete Qualifikations-Beurteilung gegeben. Arbeitszeugnisse würden so zum Unikat. Aber auch diese Methode wäre aufwendig und in der Differenzierung und Beurteilung anspruchsvoll.
Stärkerer Fokus auf andere Instrumente
Diese gehen sehr in die Tiefe und sind auch sehr authentisch. Bei-spiele: Assessment-Center, strukturierte Interviews, Rollenspiel etwa in Kundengesprächen, Fallstudien mit dazugehöriger Ergebnispräsentation, Arbeitsproben, Persönlichkeitstests und mehr. Doch auch hier besteht das Problem des Aufwandes.
Systematisierung von Referenzen
Referenzen sind in der Regel sehr aussagekräftig und konkret und im Dialog natürlich auch viel präziser und ergiebiger. Referenzen dienen auch der Klärung von Widersprüchen und Ungereimtheiten, der Absicherung und Überprüfung wichtiger Aussagen in den Interviews und Unterlagen und der Abrundung oder Bestätigung des persönlichen Eindruckes. Vorstellbar wäre eine gut strukturierte Übersicht von Referenzen mit Angaben der Branchen, Funktionen und Positionen der Referenzgeber, Tätigkeiten und Anstellungsdauer der Bewerber und mehr.
Digitales Dienstbüchlein
Ein ausführlicheres Profil in digitaler Form, ähnlich wie in sozialen Netzwerken wie Xing und LinkedIn. Dies wäre übersichtlich, weniger aufwendig, würde durch die Digitalisierung effiziente Methoden für Vergleiche bieten, wäre schneller und mit weniger Papierkram zu erstellen, eine gut dokumentierte History und immer und überall einsehbar.
Auch digitale Anhänge wie Arbeitsproben wären einfacher möglich und würden wesentlich detailliertere und authentischere Beurteilungsmöglichkeiten bieten. Möglicherweise ist dies mittelfristig eine Alternative. Dieser Weg könnte mittelfristig eine Alternative sein, da durch die Digitalisierung einige erhebliche Vorteile bietet. Doch zurzeit gibt es noch kein Konzept, welches ausgereift genug wäre.
Das „Arbeitshandbuch für die Zeugniserstellung“
ist soeben in der Neuauflage 2023 erschienen.
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