Human Resource Management Mitarbeiterführung

Abrufarbeit: Die wichtigsten Vor- und Nachteile

arbeitszeit

Wenn sich Phasen aktiver Arbeit mit Phasen abwechseln, in denen Arbeitnehmende in Rufbereitschaft stehen und nicht effektiv arbeiten, spricht man von Arbeit auf Abruf. Dabei werden zwei Arten unterschieden:

Gegenseitiges Einverständnis

Die Arbeitseinsätze werden vertraglich festgelegt. Fehlt eine solche Vereinbarung, ist es den Arbeitnehmenden nicht erlaubt, jedes Arbeitsangebot abzulehnen. Auf der anderen Seite muss der Arbeitgeber regelmässig Arbeit anbieten, wobei der Grundsatz von Treu und Glauben gilt.

Arbeit auf einseitigen Abruf

Zeitpunkt und Dauer der einzelnen Arbeitseinsätze werden vom Arbeitgeber einseitig bestimmt. Man spricht hier dann von Abrufarbeit. Im Rahmen der Abrufarbeit wird dem Arbeitgeber aufgrund von Einzelarbeitsverträgen das Recht eingeräumt, die Arbeitsleistung des Arbeitnehmers entsprechend den gegebenen betrieblichen Anforderungen festzusetzen. Das bedeutet, dass der Arbeitnehmer nur dann arbeitet, wenn im Betrieb für ihn Arbeit anfällt. In der restlichen Zeit kann der Arbeitnehmer frei über seine Zeit verfügen und ist nicht im Betrieb anwesend.

Arbeitsrechtliche Situation

Arbeitseinsätze auf Abruf werden vertraglich und im Arbeitsrecht festgelegt. Fehlt eine solche Vereinbarung, ist es den Arbeitnehmenden nicht erlaubt, jedes Arbeitsangebot abzulehnen. Auf der anderen Seite muss der Arbeitgeber regelmässig Arbeit anbieten. Es gilt der Grundsatz von Treu und Glauben. Arbeit auf einseitigen Abruf: Zeitpunkt und Dauer der einzelnen Arbeitseinsätze werden vom Arbeitgeber einseitig bestimmt. Zur Entschädigung meint das Bundesgericht: Die Zeit, während der der Arbeitnehmende im Betrieb auf Arbeit wartet (Bereitschaftszeit), gilt als normale Arbeitszeit und ist gleich wie diese zu entlöhnen.

Bundesgericht zur Entschädigung

Zur Entschädigung meint das Bundesgericht: Die Zeit, während der Arbeitnehmende im Betrieb auf Arbeit wartet (Bereitschaftszeit), gilt als normale Arbeitszeit und ist gleich wie diese zu entlöhnen. Im Gegensatz dazu steht die sogenannte Rufbereitschaft, in welcher Arbeitnehmende ausserhalb des Betriebes auf einen Einsatz warten. Auch diese Arbeitszeit muss entlöhnt werden. Es ist jedoch ein geringerer Lohn zu zahlen, da das betriebswirtschaftliche Interesse des Arbeitgebers kleiner ist als an der eigentlichen Arbeit. Die Abrufarbeit ist durch folgende Faktoren gekennzeichnet:

  • der Arbeitnehmer arbeitet nur dann, wenn im Betrieb für ihn Arbeit anfällt
  • in der restlichen Zeit kann der Arbeitnehmer frei über seine Zeit verfügen
  • der Arbeitgeber garantiert dem Arbeitnehmer im Gegenzug ein im Vorfeld vertraglich vereinbartes Arbeitszeitkontingent
Vorteile der Abrufarbeit:
  • Optimale Anpassung von Arbeitszeiten an betriebliche Erfordernisse
  • Höhere Flexibilität des Arbeitskräfteeinsatzes im Vergleich zur fest geregelten Teilzeitarbeit möglich
  • Kostensenkung durch Reduzierung von Überstundenzuschlägen und Neueinstellungs- und Entlassungskosten
  • Verfügbarkeit von eingearbeiteten Arbeitskräften kann gesichert werden
  • Vorteil für Arbeitnehmer, die verhältnismässig wenig arbeiten und zudem relativ frei über die eigene Zeit verfügen wollen
Nachteile der Abrufarbeit:
  • Die grossen Freiheiten auf Arbeitgeberseite bezüglich der Abrufmodalitäten können zu einer erhöhten Unzufriedenheit bei Arbeitnehmern führen
  • Grosse Abhängigkeit vom Arbeitgeber, da dieser entscheidet, wann der Arbeitnehmer arbeiten und Geld verdienen kann

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