Lohngespräche stehen vor der Tür. Welche Argumente und Regeln erhöhen die Chancen für konfliktfreie und sachliche Gespräche ohne Ressentiments und sorgen für Akzeptanz und Verständnis?
Lohngespräche und Gehaltsverhandlungen sind oft heikel und zuweilen gar konfliktgeladen. Es sind zudem Verhandlungen mit einem hierarchischen Gefälle und oft auch ein Prozess, bei dem Mitarbeitende Überzeugungsarbeit leisten müssen oder sich gar als Bittgänger fühlen. Bei Mitarbeitern geht es um wichtige Anliegen und Erwartungen wie materielle Anerkennung und Würdigung erbrachter Leistungen, Fakten zum eigenen Marktwert oder das Steigern des Lebensstandards.
Auf Arbeitgeberseite stehen die Lohnkosten und die Aufteilung von Budgets wohl im Vordergrund, aber Auswirkungen auf die Mitarbeiterbindung und Motivation, die konsequente Einhaltung der Lohnpolitik und die Wettbewerbsfähigkeit auf dem Arbeitsmarkt spielen ebenso eine Rolle.
Klare Struktur und geregelter Ablauf
Wichtig ist, dass Lohngespräche klar strukturiert sind und einen festgelegten Ablauf und ein klares Ziel haben. Die klare und verständliche Kommunikation der Lohnpolitik und des Lohnsystems, die vom Unternehmen als relevant erachteten Einflussfaktoren sowie Qualifikations- und Zielvereinbarungsgespräche sind wichtige Elemente, um die Lohngespräche zu objektivieren und Frustrationen zu vermeiden.
So kann die Wahrscheinlichkeit einer Lohnanpassung seitens der Mitarbeitenden besser abgeschätzt werden, was sachlichere und konfliktfreiere Gespräche zur Folge hat. Es ist darüber hinaus wichtig, faire und transparente Gespräche zu führen und auf die Argumente der Mitarbeitenden individuell einzugehen. Folgende Aspekte sind dabei besonders zu beachten:
Die Do’s bei Lohngesprächen
- Gründliche Vorbereitung mit Fakten und Belegen auf das
Gespräch - Individuelle und konstruktive Begründungen und Argumente
einsetzen - Ehrliche und offene Begründungen, auch wenn sie im Moment
hart sind - Fairness und Nachvollziehbarkeit in den Vordergrund stellen
- Auch Lohnentwicklungen als Ganzes (Lohnhistory) ins Feld
führen - Auch mögliche immaterielle Leistungen in die Argumentation
einbringen - Konkrete Perspektiven, auch mittel- und langfristige,
aufzeigen - Lohnpolitik und Bestimmungen verständlich und individuell
erklären - Respekt und Wertschätzung für Leistungen und Engagement
aufbringen - Das (auch mittel- und langfristige) Interesse am Mitarbeiter
zeigen - Um Alternativen bemüht sein – aber konkret und mit Taten und
Handlungen - Auch über Branchen- und Arbeitsmarkt-Lohnniveaus informieren
- Alle Aspekte aufzeigen (Kosten, Wirtschaftslage, Leistung,
Lohnpolitik usw.) - Beim Argumentieren Wissen und Niveau von Mitarbeitern
berücksichtigen - Argumente und Begründungen mit Nachvollziehbarkeit und
Transparenz
Die Dont’s bei Lohngesprächen
- Keine nebulösen und unverbindlichen Halbversprechen abgeben
- Nie geringschätzig oder abwertend verhalten oder
argumentieren - Nie Allgemeinplätze und joviale Äusserungen von sich geben
- Standardargument wie Sparen und hohe Kosten nie allein für
sich vorbringen - Keine Anti- oder Sympathien oder persönliche Präferenzen
zulassen
Der Beitrag Lohngespräche führen: So gelingen sie erfolgreich und konfliktfrei gibt zusätzliche Informationen zum Thema Lohngespräche. Im unten stehenden Buch ist auch ein Mustergespräch zu Lohngesprächen und mehr enthalten.
0 Kommentare zu “Do’s und Dont’s bei Lohngesprächen”