Human Resource Management

Schwierige Zeiten für das Personalmanagement

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Die Herausforderungen, denen sich HR-Manager stellen müssen, bilden derzeit eine enorme Bandbreite ab. Während es bei vielen Unternehmen vor allem darum geht die Kommunikation aufrechtzuerhalten, kämpfen einige Firmen damit, dass sie Gefahr laufen einen Grossteil ihrer Mitarbeiter zu verlieren.

Dies ist ein Gastbeitrag von tevmedia

Die Entwicklungen der letzten 14 Monate haben dazu geführt, dass einige Branchen seit Monaten geschlossen sind.

Mitarbeiter orientieren sich neu

Dies betrifft nicht nur die Tourismusindustrie, sondern auch die Unterhaltungs- und Casinobranche. Jene Mitarbeiter, die sich bisher um den Ablauf von Roulette, Bakkarat und Blackjack gekümmert haben, stehen kurz davor ihre Jobs aufzugeben. Schliesslich fehlt ihnen dazu jede weitere Perspektive. Ganz anders sieht es da schon bei Online Casinos aus. Diese verzeichneten in den letzten Monaten attraktive Zuwächse. Ihre Casino Spiele können weiterhin ungehindert stattfinden. Stationäre Casinos hingegen machen sich bereits Sorgen, ob und wie sie bei einem Neustart ausreichend Personal finden werden. Die Situation ist ähnlich, wie jene der Gastronomie.

Analyse, Zahlen, Geschäftsleute, Besprechung, Banken

Wer in den letzten Monaten die Geduld verloren hat, macht sich auf die Suche nach einem neuen Arbeitsverhältnis und das vorzugsweise in einer anderen Branche. Das stellt die HR-Verantwortlichen vor neue Herausforderungen. Diese haben sich zuletzt stark gewandelt. Wo früher Themen wie Recruiting, Talentmanagement und Personalentwicklung den Alltag bestimmten, sind nun Arbeitsfelder wie Digitalisierung, Kommunikationsmanagement, Arbeitsorganisation und Changemanagement in den Mittelpunkt gerückt.

Ausreichend vorbereiten

Krisen sind laut Definition ein schwieriger bis ausweglos erscheinender Zustand. Wenn sich Unternehmen auf solche Situationen nicht ausreichend vorbereiten, dann drohen ihnen schwerwiegende wirtschaftliche Konsequenzen. Ein professionelles Krisenmanagement kann mithelfen die Auswirkungen zu lindern oder sogar vorzeitig abzufangen. Bestes Beispiel in diesem Zusammenhang ist der Umgang der Personalverantwortlichen mit dem Thema Homeoffice.

Die Chance zur Veränderung

War dieses vor rund zwei Jahren in vielen Unternehmen noch verpönt, so haben sie in der Krise rasch gelernt damit umzugehen und ihre Vorteile daraus zu ziehen. Die Veränderungsprozesse liefen rasch ab, der Personalsysteme wurden entsprechend angepasst. Die digitale Aufrüstung sorgte dafür, dass die Umstellung heute zahlreiche Anhänger gefunden hat und voraussichtlich auch in Zukunft ein fixer Bestandteil der Arbeitswelt sein wird. Ein entsprechend vorbereiteter Krisenplan hätte allerdings die Vorbereitungszeiten massiv abgekürzt, die Umstellung hätte deutlich rascher erfolgen können.

Das Harvard-Konzept gibt Hilfestellung

Das richtige Verhalten in Krisensituation ist wissenschaftlich längst erforscht und aufgearbeitet. Schon in den 1980er Jahren wurde das sogenannte Harvard-Konzept entwickelt. Dieses soll richtiges sachbezogenes Vorgehen sicherstellen. Es wurde aus vier Verhandlungsprinzipien abgeleitet und findet auch bei der Bearbeitung von Konflikten Anwendung. Dabei geht es um eine ausreichende Vorbereitung, die Trennung von Fakten und deren Auswirkungen, die Ermittlung der Bedürfnisse von Mitarbeitern und das Erarbeiten und Bewerten von Optionen. Diese Themenfelder bestimmen auch die Struktur eines Krisenkonzeptes.

Worst-Case-Szenarien vorbereiten

Wer eine Krise erfolgreich bewältigen möchte, muss auf mehrere Faktoren Rücksicht nehmen. Zunächst geht es darum Vorsorge zu betreiben. Wer eine Krise nicht kommen sieht, bereitet sein späteres Scheitern schon vor. Studien gehen davon aus, dass zumindest neun von zehn Krisen vorhersehbar sind. Für diese Fälle sollten auch Personalverantwortliche Worst-Case-Szenarien vorbereiten.

Ruhige Kommunikation schafft Vertrauen

Die erfolgreiche Bewältigung einer Krise steht und fällt mit der richtigen Form der Kommunikation. Diese ist eine klassische Führungsaufgabe. Sie sollte ruhig und umfassend erfolgen. Personalverantwortliche dürfen durchaus Sorge empfinden, doch sie sollten diese adäquat formulieren. Schliesslich agieren sie oft als Schnittstelle zwischen dem Management und der Belegschaft und müssen den Mitarbeitern Zuversicht vermitteln.

Entscheidungen treffen

Wer schwierige Entscheidungen bewusst verzögert, verschlimmert die Situation nur noch weiter. In der Krise sind schnelle Entscheidungswege gefragt. Fehler lassen sich anschließend immer noch korrigieren. Doch jetzt geht es darum die Mitarbeiter aus ihrer Schockstarre zu holen. So motivieren sie Personalverantwortliche und geben ihnen Hoffnung die Situation gemeinsam bewältigen zu können.

Ressourcen zielgerichtet einsetzen

Die Problemlösung muss sich immer an den zur Verfügung stehenden Ressourcen orientieren. Die bewusste Aktivierung dieser Kapazitäten kann in der Krise dazu beitragen, die Kernkompetenzen aufrechtzuerhalten. Personalverantwortliche sollten dabei immer in kleinen Schritten planen und sich Schritt für Schritt zur Lösung vorarbeiten. Kleine Ziele, die kurzfristig zu erreichen sind, motivieren das Team durchzuhalten. Sie stellen gleichzeitig eine Signalwirkung dar und zeigen den Mitarbeitern, dass ihre Vorgesetzten realistisch an die Bewältigung der Krise herantreten. Zwischendurch sollte der Weg und die gesetzten Massnahmen immer wieder im Team reflektiert werden. So bleiben alle Beteiligten fokussiert und motiviert.

Personal, Team, Händeschütteln, Handschlag, Teamarbeit

Wer agil und flexibel arbeitet, kann auf den Zusammenhalt seiner Mitarbeiter zählen. So können sie schnell auf Veränderungen reagieren und ihren Fokus immer wieder neu ausrichten. Die Anpassungsfähigkeit ist ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg. Wer flexibel agiert, kann sein Risiko minimieren und die Krise gut überstehen.

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Der PRAXIUM Verlag ist der Fachverlag zum Personalmanagement und hrmbooks.ch die HR-Online-Fachbuchhandlung mit einem redaktionell recherchierten und praxisorientierten Fachinformations-Angebot. Einige Blog-Beiträge sind auch Auszüge daraus oder Beiträge seiner Autoren.

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