Aus Untersuchungen, der Forschung und Beobachtungen kennt man heutzutage einige der massgeblichen Faktoren, welche die Sinnstiftung der Arbeit besonders positiv beeinflussen und zu den wichtigen Bedingungen gehören. Gerade für anspruchsvolle und engagierte Mitarbeiter ist die Sinnstiftung in der Arbeit von grosser Bedeutung.
Vor allem qualifizierte und leistungsbewusste Mitarbeiter möchten in ihrer Tätigkeit Sinn und Zweck sehen. Der Grund ist einfach: Wer die positiven und konstruktiven Auswirkungen seines Tuns kennt, sieht mehr Sinn. Die Autorin Anne M. Schüller bringt es auf den Punkt: „Sinn ist die ruhige besonnene Schwester der Begeisterung. Sinn trägt weder Maximierungszwang noch eine Konkurrenzkomponente in sich. Sinn ist sich selbst genug und macht uns frei”.
Es wird immer deutlicher, dass die Sinnstiftung ein wesentlicher Teil der Zufriedenheit, Motivation und Mitarbeiterbindung ist und anspruchsvolle Mitarbeiter mit immer besserer Bildung sich diese Frage immer mehr stellen. Unternehmen, die sie in Jobs, Führung, Unternehmenskultur und Thematisierung zufriedenstellend beantworten, sind der Arbeitgeberkonkurrenz voraus.
Sinngebende und herausfordernde Tätigkeiten und Ziele
Sie spielen bei der Mitarbeitermotivation eine wichtige, wenn nicht gar die zentrale Rolle und haben eine beachtliche “Hebelwirkung”. Wichtig ist dabei, diese Herausforderungen individuell auf Mitarbeiter auszurichten und im Dialog permanent zu überprüfen und mit Anerkennung Wertschätzung zu zeigen. Wer Mitarbeitern Perspektiven vermittelt und Sinnstiftung geben kann, leistet möglicherweise den wertvollsten Beitrag zur Motivation überhaupt. Wichtige Motivationsfaktoren sind heutzutage oft stark mit der Arbeit selbst verbunden, spannende und herausfordernde Aufgaben und Projekte tragen oft mehr zur Mitarbeiterbindung und Motivation bei, als früher Unternehmen und Vorgesetzte dies taten, vor allem bei der Generation X. Das belegt übrigens auch eine neue Studie (Universum, Swiss-Professional-Karrierestudie).
Ganzheitlichkeit der Leistungserbringung
Ganzheitliche und von A-Z in sich abgeschlossene Aufgaben sind wichtig. Man möchte nicht nur planen, sondern auch umsetzen, nicht nur ausführen, sondern auch mitgestalten.
Mitbeeinflussung und Mitgestaltung
Neugier ist ein menschliches Grundbedürfnis und der Wunsch nach Einflussnahme, Mitwirkung und Mitarbeit ebenso. Menschen möchten sich verändern, sich weiterentwickeln, einen Beitrag leisten, etwas prägen und formen und Schaffenskraft einbringen.
Erfolgschancen und Erfolgsfeedback
Aufgaben, Leistungen und Arbeiten müssen die Chance auf Erfolg, Gelingen und Wertschätzung haben. Eine Tätigkeit muss produktiv sein und sichtbare Resultate erzeugen.
Einbindung in soziales und interaktives Umfeld
Die Mehrheit der Mitarbeiter möchte Leistung, Erfolg und Arbeit im Team erleben, sich austauschen, Stärken beweisen können und als Persönlichkeit wahrgenommen werden. Damit steigt der Selbstwert und das soziale Ansehen, Zugehörigkeitsgefühl und der Beweis, von anderen gebraucht und geschätzt zu werden.
Sinngebung für Menschen und Gemeinschaft
Das Ziel und die Resultate von Arbeit sollten von anderen respektiert, geschätzt und anerkannt werden. Mitarbeitende sollten wissen, für wen sie welchen Nutzen stiften und welchen Beitrag leisten. Dies kann für Teams, Gemeinschaften, Minderheiten, Umwelt und Mitmenschen überhaupt gelten.
Kongruenz mit eigenen Grundwerten und Lebenszielen
Arbeit wird dann als sinnstiftend erlebt und gesehen, wenn diese sich möglichst weitgehend mit den eigenen persönlichen Grundwerten und Auffassungen deckt. Ein Beispiel: Haben Kinder und Erziehung für jemanden eine sehr grosse Bedeutung, ist seine Arbeit in einem Kinderhilfswerk wohl besonders sinnstiftend und motivierend.
Verantwortungsspielraum und Freiräume
Verantwortung übernehmen zu dürfen, signalisiert Vertrauen in die Fähigkeiten und das Können eines Mitarbeiters. Zugleich bietet es Gestaltungs- und Mitentwicklungsmöglichkeiten, was ebenfalls eine sehr bedeutsame Rolle spielt. Es gehört generell zu den wichtigen Voraussetzungen, Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortung eines Mitarbeiters genau zu regeln und im Führungsalltag einzuhalten.
Vertrauen in die Kompetenz des Mitarbeiters zu beweisen
Zudem hat Verantwortungsspielraum auch mit der Fähigkeit einer Führungskraft zu tun, Verantwortung zu delegieren und damit Vertrauen in die Kompetenz des Mitarbeiters zu beweisen. Wichtig ist auch, dass zu einer gut wahrgenommenen Verantwortung immer auch Feedback erfolgt und sich ein Mitarbeiter so sicher ist, dass er die Verantwortung im korrekten Ausmass und erfolgreich zu übernehmen imstande ist.
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