Das geschieht nicht nur mit Fachbüchern zum Human Resource Management oft: Man liest interessante Bücher, gewinnt neue Erkenntnisse und pflichtet dem Autor in vielem bei. Doch dann landet es im Regal und verstaubt und umgesetzt und angewandt wird schon gar nichts. Was man dagegen tun kann, verrät dieser Beitrag.
1. Das richtige Buch auswählen
Es beginnt schon mit der kritischen Wahl des Buches. Ist es mein Wissenslevel, enthält es das für mich Wichtige und vertritt der Autor eine Philosophie, die zu mir dem Unternehmen und meinen Aufgaben passt? Enthalten Hauptkapitel, Inhalts- und Stichwortverzeichnis die für mich interessanten und relevanten Themenkreise? Kundenrezensionen und genaue Buchbeschreibungen oder Leseproben mit *Blick ins Buch”, beispielsweise bei Amazon, Verlagsinformationen oder HR-Buchshops wie hrmbooks.ch geben oft umfassende Informationen. Mehr dazu hier: Personalmanagement: 10 Qualitätskriterien guter HR-Fachinformationen.
2. Ziele setzen und Interessen fokussieren
Welche Ziele verfolge ich? Geht es um einen Brushup, um neue Ideen oder Wissenserweiterung? Welche Themen sind für mich besonders wichtig und aktuell? Was will ich weshalb priorisieren? Vor allem: Was will ich in welchen Themen und Bereichen erreichen? Sind es neue Ideen für das Recruiting, mehr Wissen über die Auswirkung der Digitalisierung im HR oder Impulse und Anregungen für eine bessere Mitarbeiterbindung? Es können durchaus vier bis sechs Ziele sein. Diese müssen aber konkret und handlungs- und zielorientiert sein.
3. Kernaussagen markieren und notieren
Dieser Teil ist besonders wichtig. Stabilo Boss beim Lesen immer in der Nähe haben ist Pflicht. E-Book-Leser haben es besser: Interessantes kann einfach markiert und gespeichert und später ausgedruckt werden. Auch das Nachschlagen von Fachausdrücken ist mit Fingerdruck auf den Begriff einfach. E-Books zeigen auch von anderen Lesern als interessant markierte Aussagen und Stellen.
4. Kernaussagen in Verbindung zur eigenen Praxis setzen
Auch das ist wichtig: Bringen Sie die Kernaussagen in Verbindung zu Ihrer Praxis oder ihrem aktuellen Projekt. Bei neuen Ideen und wichtigen Aussagen zum Active Sourcing sofort Umsetzungspunkte und Bezüge zur eigenen Situation herstellen und auch dies notieren. Und zwar mit Termin.
5. Andere Quellen hinzuziehen
Gelesenes vertiefen, andere Meinungen hören und zu neuen Erkenntnissen und Sichtweisen gelangen erweitert das gewonnene Know-how. Fachmagazine enthalten oft Rezensionen (bei Google einfach Buchtitel und Stichwort Rezensionen oder Beurteilung eingeben). Aber auch Lesekritiken bei Amazon und anderen Buchshops können interessant sein. Auch eine Zusammenfassung bei Getabstract oder einem anderen Service lohnt sich oft.
6. Zusammenfassung schreiben
Eigene Zusammenfassungen schreiben mit eigenen Formulierungen und eigenen Praxisbeispielen – wenn möglich aus der eigenen Praxis – sind hilfreich. Bei wichtigen Büchern und Themen oder bei Vorbereitungen auf Prüfungen. Auch Mini-Vorträge an andere halten und diese um Feedback oder eigene Beiträge und Ideen bitten, vertieft. Gelesenes Know-how austauschen vertieft dieses und bleibt im Gedächtnis besser haften.
7. Umsetzungs-Themen und Ziele formulieren
Jetzt gehts an Eingemachte und wohl Wichtigste: welche Kernaussagen erfüllen meine Ziele und sind besonders relevant, nutzenstiftend und vielleicht sogar besonders dringend? Kernerkenntnisse notieren, Umsetzungsziel notieren, was man wann wie erreichen will und Termin inklusive Erfolgskontrolle setzen.
8. Wiederholen, wiederholen, wiederholen
Geht es mehr um Wissensaneignungen oder Brushups, ist das Wiederholen das Wichtigste. Buch mit Kernaussagen regelmässig zur Hand nehmen, Kernaussagen nachlesen, in neue Zusammenhänge bringen und Praxiserfahrungen vergegenwärtigen. Auch in ein Audiobuch reinhören kann sich lohnen. Eine Erfolgskontrolle nach X-Wochen ist motivierend und verpflichtet stärker. Auch Fragen von anderen Personen aus Kernaussagen können helfen, Gelesenes wieder ins Gedächtnis zurückzuholen und zu aktivieren.
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