Personalentwicklung

Personalentwicklung und Social Media: Das neue Lernen im Netz

soziales lernen

Lernen im und mit dem Internet gewinnt gerade im Social Media Zeitalter zusehends an Akzeptanz. Doch welche Lernformen gibt es, welches sind die Vor- und Nachteile und wie funktionieren sie in der Praxis? Wir stellen einige Anwendungen vor.

In der beruflichen Weiterbildung kommen heute unterschiedliche E-Learning- und Online-Systeme und Formen des Social Media zum Einsatz, die das Lernen am PC-Arbeitsplatz oder mit mobilen Endgeräten wie Tablets und Smartphones immer bequemer und einfacher ermöglichen. E-Learning bzw. Online-Learning wird voraussichtlich weiter an Bedeutung gewinnen, weil es individuelles und zeitlich flexibles Lernen in grosser Vielfalt ermöglicht, das Wissen dann zur Verfügung gestellt wird, wenn es gebraucht wird und zu tiefen Kosten den Kreis von Weiterbildungsteilnehmern vergrössert.

Die Online-Personalentwicklungsinstrumente

Entscheidend ist in diesem Zusammenhang nach Übereinstimmung auch vieler Fachleute, wie Informationen und Lerninhalte aufbereitet und zugänglich gemacht werden können, wie konsequent die Medienkompetenzen geschult werden und wie der Lernprozess als ganzes organisiert und in bestehende traditionelle Lernformen integriert wird. Einige interessante Angebote, Lernmethoden und Medienformen, die nach unserem Dafürhalten an Bedeutung gewinnen dürften und für die Praxis interessant sind, stellen wir Ihnen nachfolgend vor:

Webinare

Webinar ist eine Wortschöpfung aus den Wörtern Web und Seminar, es handelt sich um interaktive Seminare, die über das Web abgehalten werden. Ein Webinar unterscheidet sich von einem Web Based Training dadurch, dass es von Lehrkräften ausgeführt wird und dass man in einem Webinar an diese Lehrpersonen Fragen stellen und Erfahrungen mit Teilnehmern austauschen kann. Mitarbeiter sehen das Potenzial von Webinaren mehrheitlich in der Vermittlung von Themen rund um Neue Medien, rechtliche Rahmenbedingungen, Finanzen und IT, während Führungskräfte Online-Seminare vor allem als geeigneten Weg zur Steigerung von Führungs- und Sozialkompetenzen sehen.

Lernen durch Online-Recherchen

Das eigene Recherchieren von Wissen und Lernstoffen im und aus dem Internet ist eine Methode, mit der man zugleich das Internet als Wissens- und Informationsmedium handhaben lernt, die Techniken des Recherchierens beherrschen vermag und in der Lage sein muss, die Qualität und Nutzbarkeit von Informationen zu bewerten und zu beurteilen. Das Vermitteln von Recherchetechniken, die Kenntnis von Portalen und Web 2.0-Elementen wie Blogs, Wikis und Social Networks sind jedoch Beispiele von Vorkenntnissen, über die Mitarbeiter verfügen sollten, wenn sie das Internet als Lerninstrument gewinnbringend nutzen möchten. Dieses Lerninstrument zum Ausprobieren in der Praxis: Unser Beitrag zum Thema HR-Recherchen im Internet.

Online-Learning Communities

Das Ziel einer solchen Lerngemeinschaft besteht darin, auf der Basis von kooperativen Arbeits- und Lernprozessen über einen längeren Zeitraum Wissen auszutauschen, zu erwerben und weiterzuentwickeln. LC’s unterstützen formelle wie auch informelle Lernprozesse. Wichtig ist sowohl der persönliche als auch der gemeinsame Lernprozess. Jedes Community-Mitglied ist gleichzeitig Beitragender und Lernender. Durch das Einbringen des eigenen Wissens bzw. der eigenen Erfahrung kann sowohl das gemeinsame Wissen als auch die individuelle Expertise erweitert werden. Weiterführender Beitrag zum Thema: Beispiel einer Online-Learning Community zum Sprachenlernen

Blogs

Blogs, auch Weblogs genannt, sind Webseiten, auf denen täglich Einträge zu verschiedensten Themen, eben auch Lernthemen, publiziert werden können. Blogs sind oft mit anderen Blogs verlinkt und miteinander vernetzt und eignen sich daher hervorragend für gewisse Lern- und Personalentwicklungsaufgaben wie Lerntagebücher, Wissensaustausch, Vertiefung von Gelerntem und mehr. Die Aktualisierbarkeit, die hohe Bedienerfreundlichkeit in Publikation und Nutzung und die geringen Kosten machen dieses Tool für die betriebliche Weiterbildung sehr interessant. Die Kommentarfunktionen ist dabei für den Erfahrungsaustausch, persönliche Lernerfahrungen oder Moderation und Feedback von Trainern besonders nützlich und hilft den Dialog aufrechterhalten. Blogs sind vielseitig verwendbare multimediale Wissensspeicher.

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Youtube

YouTube ermöglicht es Millionen von Nutzern, Originalvideos zu veröffentlichen, zu entdecken, anzusehen und weiterzugeben und bietet ein Forum, in dem die Nutzer, also auch Lernende, miteinander in Kontakt treten, sich informieren, andere weltweit inspirieren – und miteinander lernen können. Vor allem Englisch-Fremdsprachenvideos gibt es in grosser Auswahl. Auf die Eingabe human resource management werden über 20’000 Treffer gemeldet, auch das Stichwort “Personalentwicklung” findet über 1200 Videobeiträge. Selbst “Referat mobile learning” ergibt noch 30 Treffer. Das Forum bietet auch interessante Möglichkeiten, gewisse Lerninhalte auch international und global zu diskutieren oder Erfahrungen auszutauschen und sich gegenseitig Filme mit interessanten Lerninhalten zu empfehlen. Dass auch themenverwandte Videos aufgelistet werden, ist gerade für Lernaktivitäten von Interesse. Dieses Lerninstrument zum Ausprobieren in der Praxis: Videoportal YouTube

E-Portfolios

E-Portfolios sind netzbasierte Sammelmappen, die verschiedene digitale Medien und Services integrieren und speziell im E-Learning zum Sammeln digitaler Nachweise eingesetzt werden. Sie ähneln einer persönlichen Website und können von Mitarbeitern und Lernenden dazu genutzt werden, ihre Kompetenz auszuweisen und ihren Lernprozess zu reflektieren. Darüber hinaus können individuelle Portfolios für den nicht-öffentlichen Einsatz auch als eine Art Lerntagebuch angesehen bzw. genutzt werden, mit dem Ziel, eigene Kompetenzprofile zu entwickeln und den Lernerfolg durch die Reflexion über das Gelernte noch zu steigern. E-Portfolios sind ein Lerninstrument, das es den Lernenden erlaubt, Lernprozesse selbst zu steuern und zu reflektieren. Dieses Lerninstrument zum Ausprobieren in der Praxis: Ein E-Portfolio-Anbieter Slideshare 

Wikis

Ein Wiki ist eine Sammlung von Webseiten, die vom Benutzer nicht nur gelesen, sondern direkt bearbeitet werden können. Wiki heisst “schnell” – und der Name fasst die grössten Vorteile von Wikis zusammen: Sie benötigen vom Benutzer keine oder wenig Einarbeitungszeit, sind unkompliziert zu bedienen und Änderungen sind direkt nach dem Speichern sichtbar. Die Hemmschwelle der Nutzer ist niedrig, sodass Mitarbeiter einfacher motiviert werden können, ihr Wissen einzubringen und Lernerfahrungen auszutauschen. Wikis eigenen sich besonders für den Aufbau von Wissensdatenbanken, Protokollieren von Lernerfahrungen und erlerntem Stoff oder eines Glossars, das Schreiben von Dokumentationen oder das Reflektieren und Zusammenfassen von Lern- und Transferfahrungen. Weiterführender Beitrag zum Thema: Der bekannteste Vertreter Enzyklopädie Wikipedia

Mobile Learning

Das Lernen mit Mobilgeräten wie z.B. Smartphones oder Tablets rückt zunehmend in den Fokus von Bildungsanbietern und Unternehmen. Mobilgeräte erfreuen sich grosser Beliebtheit, werden rege genutzt und bieten auch in technischer Hinsicht zunehmend interessante und für das Lernen geeignete Möglichkeiten und Einsatzgebiete. Immer mehr Mitarbeiter sind zudem mobil, arbeiten nach flexiblen Arbeitszeiten und an flexiblen Einsatzorten oder haben lange Arbeitswege, die sich für kurze und entspannte Lernaktivitäten eignen. Lernen in kleinen Häppchen, Repetitionen und Vertiefungen, kompakte Inhaltskonzepte, ergänzender Einsatz und Anwendungsmöglichkeiten auch für eher bildungsferne Mitarbeiter sind einige relevante Merkmale und Voraussetzungen für die Praxis. Dieses Lerninstrument zum Ausprobieren in der Praxis: Unser Beitrag zum Mobile Learning in diesem Blog

Videos und Podcasts

Geht es um die aktive Produktion eigener Lernmittel, sind Videos und  Podcasts zum Beispiel für Produktschulungen, die Handhabung von Arbeitshilfsmitteln oder die Vertiefung und visuelle Zusammenfassung von Erlerntem interessant, da sie sowohl auf mobilen Geräten ortsunabhängig abgerufen oder in andere Lernumgebungen oder Lerninstrumente eingebunden werden können.

Die Beispiele zeigen, wie vielseitig, relativ einfach und nutzenstiftend Social Media und viele Lerninstrumente in der Praxis eingesetzt werden können. Allerdings ist Offenheit und Experimentierfreude gefragt und eine anfängliche Schulung zum Verständnis und Überblick zu diesen Möglichkeiten. Werden aber positive Erfahrungen gemacht und erkennen Mitarbeiter und Personalentwickler, wie einfach und auch motivierend der Einsatz ist, können sich diese Methoden wohl relativ erfolgreich schnell etablieren.

 

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