Seit einiger Zeit werden Sinn und Zweck von Arbeitszeugnissen infrage gestellt und ist es Mode geworden, diese zuweilen auch als nicht mehr zeitgemäss zu betrachten.
Codierungs- und Interpretationsprobleme, Konfliktrisiken, Rechtsunklarheiten, Manipulationsmöglichkeiten und den mangelnden Aussagewert von zu standardisierten und phrasenhaften Arbeitszeugnissen sind einige Gründe, die zum Teil nachvollziehbar sind. Nur:
Nicht das Instrument, sondern seine Handhabung ist das Problem
Allerdings liegt das Problem, wie so oft, nicht im Instrument selber, sondern in dessen korrekter und professioneller Handhabung. Arbeitszeugnisse pauschal abzulehnen, ist nicht die Lösung. Auch deshalb nicht, weil jedes Dokument manipulierbar ist und Papier seit jeher, übrigens auch Online-Tools, bekanntlich geduldig sind.
Das geschickte Zusammenspiel von individuellen und standardisierten Formulierungen und das Wissen um relevante Informationen zu Stelle, Tätigkeit, Kompetenzen, Leistungsziele und mehr führt zu aussagekräftigen Beurteilungen und erhöht die Qualität und Glaubwürdigkeit eines Zeugnisses schnell.
Relevante Erfolge und Leistungen erhöhen Aussagekraft
Wichtig ist es auch, konkrete Erfolge zu nennen und zu beschreiben, die
wiederum die erweiterte und individuelle Leistungsbeurteilung und Darstellung der
persönlichen Kernkompetenzen sowie Eigenschaften ins rechte Verhältnis
setzt und auf diese Weise die Beurteilung erleichtert und das Arbeitszeugnis auch für den Mitarbeiter zu einem wertvollen Dokument beruflicher Leistungen und Erfolgsausweise macht.
Die wichtigsten Qualitätskriterien
Professionelle Arbeitszeugnisse, die nur schon die folgenden Punkte einbeziehen, sind aussagekräftige, kompakte und relevante Informationen sowohl für Arbeitnehmer und Arbeitgeber, die andere Dokumente so nicht bieten. Qualitätskriterien sind beispielsweise:
· Individualität und Substanz der Leistungsinformationen
· Präzise und korrekte Tätigkeits- und Aufgabenbeschreibungen
· Konkrete und informative Leistungsaussagen und -beispiele
· Persönliche und relevante Kernkompetenzen
· Ganzheitlichkeit von Sozial- und Fachkompetenzen
Dies sind nur einige Beispiele wichtiger Qualitätskriterien, welche die Glaubwürdigkeit, die Aussagekraft und den Informationswert eines Arbeitszeugnisses sofort erhöhen, auch wenn nur einige wenige Bereiche berücksichtigt werden. Zudem ist es im Zusammenspiel mit Referenzen, Interviews und Lebensläufen zu betrachten und erfüllt dann einen noch wichtigeren Zweck.
Das “Arbeitshandbuch für die Zeugniserstellung”
ist soeben in der Neuauflage 2023 erschienen.
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