Ein professionell entwickeltes Employer Branding verbessert auch die faktische Arbeitgeberqualität, so dass die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens als Arbeitgeber insgesamt und nachhaltig gesteigert wird.
Employer Branding geht über das Personalmarketing im klassischen Sinne hinaus. Man versteht darunter die Entwicklung und Positionierung eines Unternehmens als glaubwürdiger und attraktiver Arbeitgeber mit einem klaren Profil und gelebten Werten für Mitarbeiter, Bewerber und den Arbeitsmarkt als Ganzes.
Wirkungen auch bei bestehenden Mitarbeitern
Ganzheitliches und durchdachtes Employer Branding entfaltet positive Wirkungen auch bei bestehenden Mitarbeitern, da es die Identifikation mit dem Unternehmen stärkt. Durchdachte Employer Brandings beantworten viele zentrale Fragen von qualifizierten Bewerbern, die hohe Ansprüche an ihren Arbeitgeber stellen:
· Hat dieser Arbeitgeber ein gutes und positives Image?
· Widerspiegelt er meine Qualifikation und Persönlichkeit?
· Ist er in einer modernen, zukunftsrelevanten Branche tätig?
· Bietet er Aufstiegs- und Weiterentwicklungs-Möglichkeiten?
· Ist er dynamisch, wachstumsorientiert und innovativ?
· Kann ich mich ganzheitlich einbringen und entwickeln?
· Wird ein positives und respektvolles Menschenbild gepflegt?
Die besten Mitarbeiter sind oft auch jene, die über grosses Entwicklungspotenzial verfügen. Sie weisen nicht nur einen vorzüglichen Studienabschluss vor, sondern oft auch Praxiserfahrung und ausgezeichnete Fremdsprachenkenntnisse. Ausserdem sollen sie charakterlich für spätere Führungsaufgaben prädestiniert sein, das heisst, man verlangt von ihnen Teamfähigkeit, Kreativität und Kommunikationsstärke. Bei der Jobsuche achten High Potentials, aber zunehmend auch Führungskräfte und anspruchsvolle Kandidaten, mit Vorstellungen und Laufbahnzielen vor allem auf:
· Positives, kommunikatives und aufgeschlossenes Arbeitsklima
· Interessante, erfüllende und herausfordernde Aufgaben
· Weiterbildungs-, Förder- und Aufstiegsmöglichkeiten
· Ausgewogene Work-Life-Balance mit konkreten Angeboten
· Vertrauenswürdigkeit, gute Reputation und Werteverständnis
Bewerber und den Arbeitsmarkt im Fokus
Die Arbeitgebermarke sollte sowohl in den Augen potenzieller Bewerber und wie auch im Arbeitsmarkt als Ganzes attraktiv erscheinen und wahrgenommen werden und dabei Qualitäten aufweisen, die natürlich auch in besonderer Qualität und Glaubwürdigkeit gelebt werden und mit den Präferenzen und Bedürfnissen der wichtigsten Bewerberzielgruppen korrespondieren.
Man kann dies durch eine Befragung von Absolventen ausgewählter Hochschulen oder stichprobenartig ausgewählter neuer Mitarbeiter erfahren. Es stellt sich auch die Frage, welches diese Stärken sind, worin die Identität des Unternehmens als Arbeitgeber besteht und warum sich Bewerber-Zielgruppen für diesen Arbeitgeber interessieren sollten. Unternehmen, die ihre Arbeitgeber-Attraktivität steigern möchten, sollten die eigenen, unverwechselbaren, Profil gebenden und erfolgreichen Kerneigenschaften als Arbeitgeber fokussieren.
Zwei Beispiele aus der Praxis
Dazu zwei Beispiele: Ein Unternehmen, welches einen hohen Anteil von jungen Mitarbeiterinnen mit Familien aufweist, wählt mit Vorteil interessante Angebote aus dem Work-Life-Balance-Bereich oder bietet flexible Arbeitszeitmodelle an, welche den Bedürfnissen dieser Mitarbeiterinnen in hohem Masse entgegenkommen.
Ein IT-Unternehmen, welches komplexe Technologien im Internetsektor anbietet und vor allem junge, talentierte Zielgruppen und Hochschulabsolventen anspricht, kann wohl im Bereich der Aus- und Weiterbildung, mit besonderer Karriereplanung und mit viel Eigenverantwortung bietenden Freiräumen ein Image entwickeln, welches dieser Zielgruppe besonders wichtig ist und ein Grund sein kann, sich für diesen Arbeitgeber zu entscheiden und zu bleiben und gegen Abwerbungsversuche resistenter zu sein.
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