Es sind die Mitarbeiter, die mit negativer und destruktiver Grundhaltung alles kritisieren und in Frage stellen und immer die ersten sind, wenn es etwas schlecht zu reden gilt. Was zu wenig bekannt ist: Der Schaden, den sie anrichten, kann immens sein.
Man unternimmt sehr viel zur Motivationsförderung, sensibilisiert Führungskräfte für ein positives Arbeitsklima und macht vieles für eine miterarbeiterorientierte Unternehmenskultur. Doch welche immensen Schäden zutiefst negative und destruktive Mitarbeiter und notorische Miesmacher anrichten können, ist man sich oft zu wenig bewusst – oder man bleibt selbst dann passiv, wenn man sie (er)kennt.
Solche Mitarbeiter stänkern rum wo und wann immer sie können und vegiften auf Dauer das Betriebsklima – es ist eigentlich das Mobbing von Einelnen am Team und Unternehmen. Das ist oft verhängnisvoll und gefährlich, da damit viele positive Aktivitäten zunichte gemacht oder gar schon im Keim von Saboteuren erstickt werden. Sie sind in der Praxis leider öfter anzutreffen als man denkt – in gewissen Unternehmen sogar erschreckend oft.
Wohlverstanden: Es geht nicht um gelegentliche Frustrationen, Launen und Macken oder Unarten einiger Mitarbeiter, die gelegentlich nerven. Gute Teams müssen solche Mitarbeiter ertragen, sehr gute sie sogar davon abbringen und fähige Vorgesetzte mit offenen Gesprächen und Erfolgserlebnissen Gegensteuer geben können.
Der Schaden ist oft immens
Doch die permanenten Miesmacher können grossen Schaden anrichten. Sie beeinflussen die Motivation negativ, schädigen oft den Teamgeist, bremsen den Leistungswillen und das Engagement, intrigieren oft oder stiften gar zum Mobbing an oder vergiften ganz einfach das Arbeitsklima. Dass sie dabei oft auch über das Unternehmen als Arbeitgeber schlecht reden und damit die Identifikation und Loyalität jüngerer oder labiler Mitarbeiter ins Wanken bringen können, ist ein weiterer gefährlicher Aspekt.
Verhängnisvoll ist zudem, dass solche Mitarbeiter oft aus dem Hinterhalt operieren – was sie besonders gefährlich macht-, versteckte Angriffe und Verleumdungen von sich geben und sich Opfer aussuchen, die Vorgesetzte, Kollegen, Teams, das Unternehmen oder andere bestimmte Mitarbeitergruppen betreffen können, je nachdem wo der Grund für den Negativismus und die Destruktivität jeweils liegen oder wer und was sich zur Zielscheibe gerade anbietet. Sind es zudem auch Kunden, verdoppelt sich das Schadenspotenzial nahezu unkontrollierbar.
Die Auswirkungen können verheerend sein: Vergiftung des Arbeitsklimas, Kündigung und Verlust qualifizierter Mitarbeiter, Angst und gegenseitiges Misstrauen, Verlust von Vertrauen und Beziehungschäden und bis zur Sabotage wichtiger Projekte und Ziele und mehr.
Die Identifikation
Wie können solche Mitarbeiter identifiziert werden? Sie sind oft an einigen typsichen und einfach zu beobachtenden Verhaltensweisn zu erkennen.
- negative und destruktive Äusserungen
- passives und interesseloses Verhalten
- zynische und sarkastische Bemerkungen
- mangelnde Motivation und Leistungsfreude
- fehlendes Engagement und minimaler Einsatz
Charakterisieren kann man sie auch damit, dass sie oft eine innere Kündigung haben, häufig Fehler machen oder Anlass zu Reklamationen geben und im Team durch eine negative Einstellung gegenüber Arbeit, Aufgaben, Produkten und Unternehmen auffallen und die Motivation und das Arbeitsklima oft negativ beeinflussen. Typisch sind insgesamt der Negativismus, völlige Interessenlosigkeit an Arbeit und Unternehmen und die Passivität in allen Bereichen. Im Extremfall kann negatives und destruktives Verhalten in Mobbing, Intrigantentum, Sabotage und Verleumdung ausarten, was sich dann besonders zerstörerisch auswirkt.
Welches sind die Gründe für solches Verhalten?
Es können Mitarbeiter sein, die aus ihrem Wesen und Charakter heraus zutiefst misstrauisch sind, alles in Frage stellen und überall Gefahren und schlechte Absichten sehen. Aber auch solche, die sich bei Beförderungen übergangen fühlen, ihre Leistungen nicht gewürdigt glauben oder Beruf und Arbeit einfach als Grund- und Lebenswert negativ betrachten, gehören dazu. Oft können auch starke Minderwertigkeitsgefühle, wenig oder keine Wertschätzung während der Erziehung, Spannungen und Eheprobleme im Privatleben oder gar psychische Probleme dahinter stecken.
Schnelle Trennung ist oft die einzige Lösung
Es ist die Minderheit von um die 2-5 Prozent herum, schätzt man, die von vielen Unternehmen mitgetragen werden, obwohl sie ihnen Schaden zufügen. Von solchen Mitarbeitern sollten sich Unternehmen jedoch trennen, da sie Mitarbeiter behindern, labile Personen negativ beeinflussen und schwache Mitarbeiter in Arbeitsmoral und Leistungsvermögen noch stärker nach unten ziehen. Da solche Grundhaltungen, völlig fehlendes Leistungsbewusstein, und ein ausgeprägter Negativismus nur selten nachhaltig beeinflusst oder korrigiert werden können, sind Bemühungen um Besserungen selten sinnvoll – und verlorene Zeit, die man besser der Mehrheit jenen Mitarbeiter widmet, die sie verdienen.
Gegenmassnahmen bei milderen Formen
Gibt es Hinweise, dass private Probleme oder sonstige Frustrationen der Grund sind oder solche Mitarbeiter einfach in einen Strudel schlechter Laune geraten, soll man selbstverständlich das Gespräch suchen und Betreffende am besten direkt darauf ansprechen. Zuerst das sachliche und distanzierte Beobachten, dann die Mitteilung der unguten Gefühle, die man dabei hatte, („Ich beobachte seit längerer Zeit, wie destruktiv und herablassend ihre Kommentare an Sitzungen sind. Ich habe das Gefühl, dass Sie zur Zeit recht frustriert sind und würde deshalb gerne mit Ihnen zusammen der Sache auf den Grund gehen und allfällige Probleme lösen helfen“) und die Bedürfnisse und Erwartungen an das Verhalten für eine Verbesserung der Situation und zuletzt das Aufzeigen von konkreten und adäquaten Lösungen sind dabei die beste Vorgehensweise.
Viele Mitarbeiter verdienen aus vielen Gründen eine zweite Chance, soziale Betreuung oder Hilfestellungen und mehr. Doch bei vielen solcher Mitarbeiter ist hier zu langes Zuwarten falsch und die Hoffnung auf Besserung illusorisch.
Warnsignale vor allem schon bei Rekrutierungen beachten
Wichtig ist, dass solche Mitarbeiter gar nicht erst in das Unternehmen eintreten und bei Interviews sofort erkannt werden. Dies Mitarbeiterminderheiten senden dem aufmerksamen Interviewer mit einem feinen Sensorium und professionellen Recruitern meistens deutliche und unverkennbare Warnsignale wie die folgenden:
· Verpflegung und Arbeitszeit interessieren mehr als Aufgaben
· Substanzlose Antworten mit Allgemeinplätzen überwiegen
· Fragen nach Weiterentwicklung und Herausforderungen fehlen
· Interesse an aktuellen Projekten ist gering oder inexistent
· Zu beruflichen Zielen und Weiterbildungen sagen sie wenig
· Sie lassen keine Emotionen für Arbeit und Leistung erkennen
· Über Arbeitgeber äussern sie sich negativ und herablassend
. Der Grund für den Stellenwechsel ist oft ein negativer
Der Beitrag „Nervensägen, so nicht Herr Kollege“ aus dem Beobachter zu verschiedenen Charakteren und Erscheinungsformen von Miesmachern ergänzt diesen Beitrag auf informative Weise und beleuchtet das Problem von einer anderen Seite.
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