Die Ganzheitlichkeit der Entscheidungskriterien ist von grosser Bedeutung, wenn es darum geht, die besten Mitarbeiter zu erkennen. Ein Kandidat mag mit hervorragenden fachlichen Qualifikationen und beeindruckenden Karriereplänen überzeugen…
… doch wenn die Kommunikationsfähigkeiten wichtige Lücken aufweisen oder beispielsweise das autoritäre Auftreten überhaupt nicht zur Führungskultur des Unternehmens passen, sollte dies unbedingt bedacht werden und gleichwertig in die Entscheidungsfindung einbezogen werden.
HR-Professionals bestätigen es immer wieder: Man stellt Mitarbeiter wegen ihrer Qualifikationen und Erfahrungen ein und entlässt sie wegen Charakter-, Kommunikations- und Persönlichkeitsmängeln. Gerade bei Führungskräften sind Sozialkompetenzen und Persönlichkeitsfaktoren von grosser Bedeutung und können nicht genug stark gewichtet werden. Nachfolgend finden Sie Anforderungen, von denen man eher selten liest oder hört.
Es sind nicht die sonst immer im Vordergrund stehenden Anforderungen wie Qualifikationsniveau, Erfahrung, Teamfähigkeit, Initiative und andere. Es sind weiche, “leise” und wenig bekannte oder populäre Faktoren, die ebenso schwer messbar wie erkennbar und eruierbar sind. Übersieht oder ignoriert man sie jedoch, sind es oft genau jene Gründe, die dann schnell wieder zur Trennung führen können – oder die wirklich matchentscheidenden Kriterien der Besten für Spitzenleistungen verpassen lassen.
Intrinsische Motivation
Stellen Sie vor allem Mitarbeiter mit intrinsischer, also von innen, aus eigenem Antrieb heraus kommender Motivation ein. Wer aus Freude an Leistung und Nutzung von Fähigkeiten arbeitet, ist oft leistungsfähiger und kommt ohne permanente “Motivationszückerchen” von aussen aus – und benötigt oft weniger Führungsaufwand.
Loyalitätsfaktor
Geben Sie Mitarbeitern den Vorzug, die sich in Lebenslauf, Arbeitszeugnissen, Interviewverhalten, Stellenwechsel-Häufigkeit und mehr als loyal und bindungsfähig zeigten. Loyalität gilt zwar nicht mehr unbedingt als modern ist aber charakterlich noch immer ein Merkmal das stellvertretend für viele andere wichtige steht.
Grundhaltung und Menschenbild
Einscheiden Sie sich nie für Mitarbeiter mit negativen Einstellungen und Führungskräfte mit negativem Menschenbild, welche Menschen und Leistungen nicht respektieren und fördern können. Den grössten Einfluss auf erfolgreiche Führung und ein gutes Arbeitsklima haben Mitarbeiter mit positiver Grundhaltung und lösungsorientiertem Denken und Handeln.
Passion und Emotionen
Geben Sie Kandidaten, die Begeisterung für Arbeit, Aufgaben, Produkte, Stelle und Herausforderungen zeigen, immer einen besonderen Pluspunkt. Wer mit Begeisterung und Emotionen arbeitet, erbringt oft Spitzenleistungen und ist auch ausserordentlich lerninteressiert. Hinter Spitzenleistungen stehen oft Leidenschaft und Ehrgeiz als Ansporn, stets das Beste zu geben.
Kompatibilität mit Unternehmen
Verzichten Sie bei den geringsten Bedenken bezüglich Kompatibilität mit Vorgesetztem, Team, Unternehmenskultur, Führungsstilen und zentralen Unternehmenswerten auf einen Kandidaten – auch bei noch so vielen Top-Diplomen. Diesbezügliche Probleme wirken sich vielfach sehr schnell sehr negativ aus und sind nicht oder nur schwer zu lösen.
Interessenprioritäten
Werden Sie bei Kandidaten hellhörig, die nach Lernchancen, Aufgaben und Leistungszielen fragen – seien Sie skeptisch, wenn Gehalt und Arbeitszeiten an erster Stelle des Interesses stehen! An den Prioritäten lässt sich das Leistungsbewusstsein und die Anforderungen an die Arbeit – und damit die Nachhaltigkeit der Motivation – sehr schnell erkennen.
Emotionale Intelligenz
Sozialkompetenzen, oder genauer, die emotionale Intelligenz, besonders in Führungspositionen, sind sehr oft ein Garant für fähige und erfolgreiche Führungskräfte. Es sind dies vor allem Kommunikationskompetenzen, Empathie, ein positives Menschenbild, Interesse an der Mitarbeiterförderung und Respekt vor der Eigenart und Leistung von Mitarbeitern.
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