Rollenspiele sind eine Trainingsform, die oft verwendet wird, sei es als Mitarbeitergespräch, eine Gesprächssituation oder als Rollenspiel mit anderen Gruppenteilnehmern. Man gewinnt so Erkenntnisse über Beziehungen in Gruppen.
Beim Rollenspiel übernehmen die Teilnehmer meistens teilweise bestimmte definierte Rollen im Rahmen simulierter und realer Situationen und Prozesse. Die Zielsetzung ist entweder auf eine einzelne Person ausgerichtet, die ihre Qualifikation entwickeln soll, oder auf eine Gruppe, deren Zusammenarbeit, z.B. in einem Projekt oder bei einer neu gegründeten Abteilung zur Erreichung wichtiger Ziele optimiert werden soll.
Auf Rollenspiele folgen in Seminaren oft Feedbacks von Teilnehmern oder Trainern, die dann gewisse Verhaltensweisen kommentieren, zu Verhaltensgründen mehr wissen wollen oder am Transfer in die Praxis interessiert sind, wenn es beispielsweise um das Erlernen von Sozialkompetenzen in der Führungsarbeit geht.
Ablauf von Rollenspielen
Nach einer kurzen Situationsklärung wird das Plenum in getrennte Gruppen aufgeteilt, die sich dann auf die jeweilige Rolle vorbereiten. Nach einer festgesetzten Bearbeitungszeit kommen die Gruppen ins Plenum zurück und eine erste Besetzung spielt die Situation in einer ebenfalls festgelegten Zeit durch. Allenfalls können hier an die Teilnehmer im Plenum einzelne Beobachtungsrollen vergeben werden, (wie z.B. „Welche Frageformen werden verwendet“, „welche Moderationsmethoden werden wie eingesetzt“) die je nach Thema und Lernziel variieren können.
Nach dem Durchspielen der Situation sagen zunächst einmal die Beteiligten, was ihnen in Bezug auf Thema und Lernziel an ihren eigenen und den Vorgehensweisen anderer aufgefallen ist, wobei die Formulierungen nach den Feedbackregeln erfolgen sollten. Daraufhin kann Feedback aus dem Plenum gegeben werden. Wichtig sind nach den Feedbackrunden die „Lerntipps“, d.h. gemeinsame Erkenntnisse aus dem Rollenspiel noch einmal festzuhalten.
Aus positiven und lehrreichen Anteilen des Verhaltens lernen
Dies dient der Festigung der Ergebnisse aber auch des Bewusstwerdung des Lerneffekts, was in der Folge die Akzeptanz der Methode zusätzlich erhöht. Zentral ist hier auch, nicht nur „Fehler“ festzuhalten, sondern vor allem auch aus den positiven und lehrreichen Anteilen des Verhaltens und der Kommunikation voneinander zu lernen und mitzuteilen, wie man selber die Erkenntnisse und Beobachtungen umsetzen und in die eigene Praxis integrieren kann.
Auf diese Weise wird das Vorwissen der Teilnehmer eingebunden und respektiert. In Anlehnung an Krappmann, der sich im deutschsprachigen Raum mit am meisten mit der Rollentheorie auseinandersetzte, konstatiert Wendlandt in Bezug auf die Methode Rollenspiel fünf Lernziele:
Mögliche Lernziele von Rollenspielen
Interaktion
Es werden spezifische Fertigkeiten erprobt und eingeübt, die es ermöglichen, sich besser zu einem oder mehreren Gegenüber in Beziehung zu setzen.
Empathie
Das Einfühlungsvermögen für andere und/oder fremde Personen, Gruppen oder Situationen wird verfeinert.
Ambiguitätstoleranz
Die Fähigkeit, entgegengesetzte Bedürfnisse zu akzeptieren, wird erprobt und verfeinert.
Rollendistanz
Teilnehmende sollen in die Lage versetzt werden, sowohl eigene und fremde (soziale) Rollen zu relativieren; als auch deren zugrunde liegenden Normen kritisch untersuchen zu können.
Kommunikative Kompetenz
Die Fähigkeit, sich und seine Bedürfnisse in Interaktionsprozessen so mitzuteilen, dass der Kommunikationspartner Zugang finden kann, wird geschult.
Bei diesen Zielen handelt es sich um Idealziele. Das meint zum einen, dass natürlich nicht sichergestellt sein kann, dass sie erreicht werden, zum anderen, dass Spielleiter in bestimmten Rollenspielformen ihre Schwerpunkte auf andere Ziele setzen.
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