Das nachfolgende Fallbeispiel enthält Verhaltensregeln für die interne Kommunikation, also eine Art Charta oder Betriebsreglement und enthält die möglichen Eckpunkte und Guidelines einer Unternehmenskommunikation.
Liebe Mitarbeiter
Wir legen in unserem Unternehmen grossen Wert auf Kommunikation und Information. Dies, weil sie die Grundpfeiler bilden für eine harmonische Zusammenarbeit, die optimale Leistungserbringung, die Motivation und das Wohlbefinden von Ihnen als unsere Mitarbeiter und Ihre Identifikation mit unserem Unternehmen.
Instrumente
Zur Erreichung und Sicherstellung dieses Anliegens stehen mehrere Instrumente zur Verfügung. Dabei steht das persönliche Gespräch und Informationsveranstaltungen mit allen Mitarbeitern im Vordergrund. Die Instrumente sind:
- Generelle Mitarbeitergespräche zu verschiedenen Anlässen
- Zielvereinbarungsgespräche
- Personalentwicklungs- und Laufbahngespräche
- Jahres-Thema-Events mit allen Mitarbeitern
- Quartalsweise Informationsveranstaltungen der Geschäftsleitung
- Ressort-, Abteilungs- und Team-Meetings
- Jahres-Kader-Retraiten
- Intranet
- Thematisch konzipierte E-Mail NewsletterMitarbeiterzeitschrift
- Schwarzes Brett
Verhaltensregeln
In wichtigen Bereichen schaffen „Spielregeln“ klare Rahmenbedingungen und sorgen für ein konsequentes, generell gültiges und der Unterneh-menskultur entsprechendes Verhalten. Die folgenden Regeln erachten wir als verpflichtend.
Anerkennung schafft die beste Grundlage
Anerkennung von Leistungen und Persönlichkeiten, gegenseitiger Respekt und eine von Vertrauen geprägte Beziehung sind die wichtigsten Grundvoraussetzung einer offenen und funktionierenden Kommunikation.
Sicherstellung des Verständnisses
Ob in Mitarbeiterzeitschriften, Zielvereinbarungen oder Rundschreiben- das Verständnis und Verstandenwerden ist äusserst wichtig. Versichern Sie sich zwischendurch immer wieder, ob man Sie versteht und Ihnen folgt. Fragen wie „Sehen Sie das ähnlich?“ oder „Können Sie mir ein Beispiel dafür nennen?“ signalisieren dies.
Konflikte objektiv und fair lösen
Bei Kritikgesprächen tragen Fakten, Arbeitsbeispiele, konkrete Vorfälle, Zahlen oder Verhaltensweisen, – die eventuell Auswirkungen auf Personen und Unternehmen beweisen – zur Sachlichkeit und Konkretisierung bei. Entschärfen Sie Konflikt- oder Kritikgespräche mit folgender Einleitung: „Ich habe gestern vom Vorfall XY erfahren – dies hat mich sehr beschäftigt. Zuerst aber möchte ich dazu Ihre Meinung und Ihre Sicht der Dinge erfahren, damit ich ein faires und objektives Urteil fällen kann.“
Erwartetes Verhalten oder Ziel klar kommunizieren
Ziele und erwartete Verhaltensweisen sollten klar kommuniziert werden, und zwar zum Beispiel bei Fehlverhalten mit dem konkreten, erwünschten Verhalten oder bei einer mangelhaften Leistung neue, erwartete quantitative und qualitative Zielsetzungen oder bei Zielvereinbarungen.
Konstruktive Kommunikation
Nur konstruktive, von einer beidseitig positiven Grundhaltung geprägte Gespräche und Kommunikation kann zu Resultaten und erwarteten Ergebnissen führen. Folgende Signale sind typische für eine gute Gesprächs- und Vertrauensbasis: Offenes Ansprechen von Gefühlen – Gegenseitiges Akzeptieren von Kritik – Beidseitige Übernahme von Verantwortung für das Gespräch.
Interesse und Respekt
In unserem Unternehmen werden alle Mitarbeiter und Ihre Meinung jederzeit respektiert und dafür Interesse bekundet. Es gehört zu einem partnerschaftlichen Gespräch, dass immer wieder die Meinung, die Stellungnahme, die Ansicht des Mitarbeiters eingeholt wird. Dies gilt auch für Massnahmen und Vereinbarungen. Bleibt eine Abwehr bestehen oder kann ein Mitarbeiter nicht hinter Abmachungen stehen, sind auch ein Gespräch und daraus resultierende Massnahmen sinnlos.
Personalpolitik der offenen Türe
Die Personalpolitik der offenen Türe, die die permanente Bereitschaft der offenen und sofortigen Gesprächsmöglichkeit zum Ziel hat, ist in unserem Unternehmen eine sehr wichtige Form permanent praktizierter Gesprächsbereitschaft. Sie soll auch Ausdruck und eine Art des Beweises und gelebten Verhaltens unserer kommunikativen von einer modernen Führungspolitik geprägten Unternehmenskultur sein.
Sicherstellung der Einhaltung der Verhaltensregeln
Wird eine dieser Regeln nicht eingehalten oder ein Instrument nicht mit der notwendigen Sorgfalt und Ernsthaftigkeit genutzt, bitten wir Sie, sich zuerst an Ihren Vorgesetzten zu wenden.
Kann das Problem so nicht gelöst werden oder ist dieser Schritt begründetermassen nicht möglich oder zumutbar, wenden Sie sich bitte an Frau Alexandra Muster von der HR-Abteilung. Sie ergreift dann die notwendigen Massnahmen.
Wird ein Prinzip der vorliegenden Charta in besonders krasser Weise verletzt oder nicht eingehalten, ist bei einem Gespräch mit Frau Alexandra Muster ein Mitglied der Geschäftsleitung anwesend.
Jeder Mitarbeiter hat in jeder Situation und aus jedem Grund Anrecht auf eine Antwort oder Begründung seines Vorstosses betreffend Nichteinhaltung der hier genannten Grundsätze und Verhaltensregeln.
Die Geschäftsleitung
Leiter Human Resource Management
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