Personalgewinnung

Online-Jobbörsen 2.0 – wann kommen sie?

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Online-Jobbörsen verwöhnen ihre Nutzer hierzulande nicht gerade mit Innovationen und bieten seit Jahren gewohnte Funktionen. Neue Wege gehen Startup-Unternehmen in den USA und in der Schweiz mit interessanten Neuerungen, Ideen und Services.

Leider sind die Jobbörsen hierzulande nich gerade sehr innotvativ, was neue Features und Web 2.0-Möglichkeiten betrifft. Auf solche Entwicklungen darf man sich freuen und sie sind notwendig, wenn auch die hiesigen Jobbörsen beginnen, innovativer zu werden und über das Anzeigendenken traditioneller Medien hinaus die Möglichkeiten des Web 2.0 konsequenter und ideenreicher zu nutzen. Doch es gibt sie, Innovationen, welche in diese Richtung gehen. Einige stellen wir hier vor.

Videobasiertes Social Recruiting

Wie in allen Jobmärkten können Recruiter auch bei GetHired ihre Stellen aufschalten und Jobsuchende können ein Profil mit mehreren Kriterien anlegen, auf dessen Basis sie dann in einem E-Mail-Abonnement über neue, passende Stellenangebote informiert werden. Dies bieten viele andere Online-Stellenmärkte auch – und dies ist noch nichts besonderes.

Aber schon die Suche nach dem typischen Eingabefeld für die Jobbezeichnung oder Region und Ort erfolgt vergebens und lässt vermuten, dass der Fokus und das Konzept der Jobbörse hier anders ausgerichtet ist und andere Schwerpunkte setzt, als bei üblichen Jobplattformen. Und als Jobbörse 2.0 bezeichnet sich GetHired selbst als videobasierte Social Recruiting Plattform. Interessant und neu ist:

Videoportaits der Bewerber

Kandidaten-Profile ermöglichen neben dem Upload von Lebenslauf und Referenzschreiben auch Videos und Podcasts. Diese können einen authentischen Eindruck der Person geben oder spezifische Kompetenzen belegen, etwa mittels einer Kurzpräsentation zu einem bestimmten Thema oder einer bestimmten Anforderung.

Fragen von Recuriters

Recruiter können Stellenausschreibungen optional um Fragen ergänzen, um sich im jeweils nächsten Schritt das Pre-Screening zu erleichtern und schneller zu individuelleren Informationen zu kommen.

Inklusive Bewerbermanagementsystem

GetHired bietet Unternehmen kostenlos ein integriertes Bewerbermanagementsystem, mit dem sich auch die Bewerber anderer Jobbörsen verwalten lassen, was insbesondere für KMU ohne eigene Bewerbermanagementlösung ein überzeugender Mehrwert und einen erheblichen Mehrnutzen darstellt.

Interviewterminierung

Über einen integrierten Kalender können auch die Vorstellungsgespräche oder telefonische Interviews mit den Kandidaten terminiert werden.

Vorselektionsgepräche via Videconferencing

Über das integrierte Video-Konferenzsystem können die Bewerbungsgespräche in einem ersten Schritt zur Vorselektion, vergleichbar mit Telefoninterviews, bequem am PC live durchgeführt werden.

Recruiter-Informationsaustausch

Um die Jobbörse 2.0 zu im Konzept mit aller Konsequenz zu vervollständigen können bei der auf das Interview folgenden Kandidatenauswahl innerhalb des Systems mehrere Recruiter miteinander zusammenarbeiten und Erfahrungen austauschen.

Erstaunlich ist besonders auch, wie bedienerfreundlich dieses Angebot ist. Hier können Sie sich live – in englischer Sprache – informieren:

Die Website von gethired.com
Generelle Informationen zur Funktionsweise

Die wandernden Jobs bei Silp.com

Eine weitere neue innovative Jobsuchform haben junge Schweizer entwickelt. Silp.com gleicht bei Facebook Jobs mit Interessen ab und berücksichtigt dabei verschiedene Informationen, etwa Berufsinfos (Arbeit, Ausbildung, Erfahrung, Funktion. Position etc.). Da viele Nutzer von Ihrem Facebook-Profil auf andere Websites verlinken, könne Silp auch Fähigkeiten und Interessen von anderen Onlineprofilen wie etwa Twitter oder Linkedin extrahieren.

Dann gleicht Silp Jobs mit dem sozialen Netzwerk ab. Silp gibt Arbeitgebern Werkzeuge an die Hand, mit denen sie schauen können, wer in ihrem erweiterten Netzwerk und dem ihrer Freunde und Mitarbeiter auf die Stelle passen könnte. Freunde können die Stellenanzeige passenden Freunden vorschlagen oder sie um Hilfe bitten, sodass Jobs durch das soziale Netzwerk “wandern”, um zu den richtigen Kandidaten zu gelangen.

Silp möchte einen klaren, konkreten Nutzen stiften: Talente und junge Berufsleute mit den richtigen Arbeitgebern und Jobs zusammenbringen, die ihre Talente und Kompetenzen brauchen. Das Startup versteht sich aber nicht als klassische Jobbörse, sondern als Service für passive Kandidaten, die nicht aktiv einen Job suchen, aber über interessante Karrieremöglichkeiten und Jobangebote informiert werden möchten, ohne deswegen auf aktiver Suche zu sein.

Ansprechend lautet denn auch der Willkommengruss auf deren Website: “Dein Traumjob wird dich finden – Tritt dem Talentpool auf Facebook bei”. Das Projekt befindet sich allerdings vorläufg noch in der Pilotphase. Mehr verrät dieser Artikel beim tagesanzeiger.ch

Mitglieder-werben-Mitglieder bei Facebook

Facebook bietet einige Funktionen an, die für das Recruiting interessant sind. Man kann etwa interessante und aktuelle Beiträge platzieren, die dann bei einer definierten Zielgruppe in der Leiste erscheinen. So gibt es auch für Facebook entwickelte Applikationen, mit denen Funktionen spezifisch ergänzt werden können, beispielsweise Empfehlungsprogramme zur Rekrutierung von Mitarbeitern.

Für Facebook gibt es ein speziell dafür entwickeltes Programm mit der treffenden Bezeichnung “Jobs-for-Friends”, mit dem “Freunde” empfohlen werden und deren Empfehlungen dann eingesehen werden können. Über eine verlinkte Liste der jeweiligen vom Arbeitgeber ausgeschriebenen Jobs kann der Nutzer dann denjenigen auswählen, dem er einen Facebook-“Freund” empfehlen möchte. Er schickt diesem daraufhin den Joblink und kommentiert ihn mit einer persönlichen Nachricht. Über den Link kann sich der in Frage kommende Mitarbeiter dann die Empfehlung mit der dazugehörigen Stellenausschreibung ansehen und sich anschliessend über ein in die Nachricht integriertes Formular bewerben und die Bewerbung geht dann zur HR-Abteilung des Unternehmens. Mehr zu diesem Tool finden Sie hier

In welche Richtung könnte die Zukunft gehen?

Sicher, dermassen revolutionär sind auch diese Innovationsleistungen von Gethired im Grunde genommen noch nicht. Aber sie zeigen in eine Richtung, die wohl wegweisend sein wird und die richtigen Schwerpunkte setzen könnte wie zum Beispiel:

  • Nutzung von neuen Kommunikationskanälen und -technologien
  • Zusatzservices im Sinne ganzheitlicher Fullservices
  • Palette von Informationsangeboten über Bewerber und Arbeitgeber vergrössern
  • Netzwerkmöglichkeiten und -chancen integrieren
  • Schneller und effizienter Profilbeurteilungen und Matchings ermöglichen

Auf solche Entwicklungen darf man sich freuen ,wenn auch die hiesigen Jobbörsen beginnen, innovativ(er) zu werden und die Möglichkeiten des Web 2.0 konsequenter zu nutzen. Einige konkrete Beispiele, wie solche neue Ansätze in solche Richtungen und mit diesen Schwerpunkten ausgebaut und erweitert werden können:

  • Tools zu seriösen Online-Kandidaten-Recherchen
  • Erweiterte Kompetenzinformationen über Bewerber
  • Raffiniertere Vorselektionsmöglichkeiten und -tools
  • E-Assessment-Tools und andere Eignungstests
  • Interviews in Communities mit mehreren Personen
  • Ausweitung der Bewerbermanagement-Dienstleistungen

 


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