Human Resource Management Mitarbeiterbindung

Welcome back: Die Rückkehr ehemaliger Mitarbeiter

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Es kommt häufiger vor, als man gemeinhin annimmt: Ex-Mitarbeiter, die zu ihrem ehemaligen Arbeitgeber zurückkehren. Eine aktuelle Analyse von 100’000 Schweizer LinkedIn-Profilen verrät, dass Angestellte im Lauf ihrer Karriere nicht selten wieder zur Firma zurückkehren, die sie einst verliessen. Dies kann zum Nutzen beider Seiten geschehen.

Solche Rückkehrer bieten für diese selbst und sie wieder aufnehmende Unternehmen einige nicht zu unterschätzende Vorteile, die gerade in der heutigen Zeit des Talentemangels, hoher Fluktuationen und vielerorts nachlassender Mitarbeiterbindung besonders ins Gewicht fallen:

  • Keine oder tiefe Kosten für Rekrutierung und Onboarding
  • Loyalität und Motivation von Wiederkehrern ist oft gross
  • Sie kennen die Schwächen und Mängel des Unternehmens
  • Sie sind mit der Unternehmenskultur und Personal vertraut
  • Returner verfügen oft über ein wertvolles Netzwerk
  • Sie kennen Abläufe, Anlaufstellen und Organisation
  • Sie bieten unternehmensspezifisches Know-how
  • Sie bringen neue Sichtweisen und Erfahrungen mit

Vorteile von Rückkehrern für Unternehmen und Teams

Die mit grosser Wahrscheinlichkeit zu erwartende überdurchschnittliche Loyalität und Motivation von Rückkehrern sind gerade heutzutage besonders bei Talenten und Expertenfunktionen wertvolle Trümpfe für Unternehmen, die sich mit deren positiven Einflüssen auch auf bestehende Teams vorteilhaft auswirken. Hinzu kommen auch positive Auswirkungen auf die Fluktuation. Das Wegfallen von hohen Rekrutierungskosten und vor allem auch der Ressourcen beanspruchenden Einarbeitungszeit helfen massiv Kosten sparen und erhöhen auch wesentlich schneller den Einsatz ohne Produktivitätsverluste. Zurückkehrende Mitarbeiter haben bei nicht zu langer Abwesenheit oft ein Netzwerk zu Mitarbeitern, Lieferanten und Kunden, was nebst der Nutzung von Erfahrungen eine effiziente und qualitativ gut vernetzte Arbeit und damit auch bessere Leistungen bewirkt. Hinzu kommen mögliche neue Inputs, Sichtweisen und Know-how aus anderen Unternehmen und Tätigkeiten und ein wesentlich reduzierter Führungsaufwand.

Das Rehireing erleichtern und aktiv fördern

In Austrittsgesprächen sollten Mitarbeiter nach ihrem Interesse an der Aufrechterhaltung des Kontaktes befragt werden, damit eine passive Beziehung bestehen bleibt und Mitarbeiter so beispielsweise über interessante Projekte und Veränderungen informiert werden können, die sie allenfalls zu einer Rückkehr bewegen. Auch zielgruppenspezifische Career-Comeback-Programme für Wiedereinsteiger, beispielsweise nach einem Auslandsaufenthalt oder einer Mutterzeit fördert die Reintegration von Ex-Mitarbeitern und kann eine starke Motivation sein, zum ehemaligen Arbeitgeber zurückzukehren. Vor allem Programme für Mitarbeiterempfehlungen, in denen bestehende Mitarbeiter ermutigt werden, auch Ehemalige einzubeziehen, können ein guter Weg sein, da diese Mitarbeiter für Ehemalige sehr glaubwürdig sind und in der Regel sehr gute Beziehungen bestehen. Denn oft haben Mitarbeiter zu Ehemaligen noch Kontakte und verfügen über eine positive und vertrauensvolle Beziehung.

Instrumente zur Förderung von Rückkehrern

Hilfreich sein kann Talentmanagement-Pool, welcher zugleich als Kommunikationsinstrument genutzt wird. So kann benötigtes und wertvolles Talent wieder in das Unternehmen zurückgeholt werden, auch mit der Gewissheit für den Mitarbeiter, dieses mit den gemachten Erfahrungen zusammen wieder nutzen zu können. Der Aufbau eines Netzwerkes oder einer solchen Datenbank mit ehemaligen Mitarbeitern und eine regelmässige Kommunikation mit diesen kann sich lohnen, beispielsweise mittels eines Newsletters oder mit Ehemaligentreffen. So können ehemalige Mitarbeiter weiter an das Unternehmen gebunden werden. Soziale Medien wie Xing oder LinkedIn bieten hervorragende Beziehungsmöglichkeiten und können dort auf vielseitige Weise weiter in das Unternehmensgeschehen eingebunden und auch differenziert kontaktiert und informiert werden. Einfach lassen sich gezielt Kontaktgruppen mit Ehemaligen einrichten und pflegen und sind in einem Active Sourcing eine wertvolle Quelle, die sehr gezielt angesprochen werden kann.

Wichtige Massnahmen und Vorkehrungen

Wichtig ist, dass bestehende Teams über Rückkehrer informiert werden und ihnen durch sie keine Nachteile erwachsen, indem etwa Karrierechancen für Jungtalente wegfallen oder Ehemalige als Konkurrenten empfunden werden. Auch Wiederkehr-Gespräche und die Vorbereitung des Teams auf sie sollten unter anderem klären, was die beidseitigen Erwartungen sind, was sich im ehemaligen Arbeitsbereich alles verändert hat, wie es um die Perspektiven steht und welche neuen Strategien und Ziele allenfalls bestehen. Auf diese Weise stellt man sicher, dass ein Comeback für bestehende Teams, für die Returner selber und das Unternehmen ohne Enttäuschungen verläuft.

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